Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

XIII. 
Tafel 
XIV. 
121 
des Erntesegens. Links von ihr der Hierophant, der 
Zeiger der heiligen Gebräuche, der höchste Priester des 
Geheimdienstes. Der Dreifufs hinter ihm bezeichnet ihn 
als Wahrsager, der Thyrsosstab in seiner Linken als 
Priester des Iacchos, unter Welchem Namen in Eleusis 
der Weingott verehrt wurde. Weiter Triptolemos auf 
seinem Schlangenwagen, von der Weltreise heimgekehrt. 
In dem Priester zu seiner Rechten vermutet man den 
Hierokeryx, den Herold des Festes. Die am Ende der 
Reihe sitzende Göttin mit dem Kalathos ist vielleicht 
Artemis. Rechts von Kore sehen wir den Opferschlächter; 
er trägt in der Linken Ährenbündel, in der Rechten ein 
Ferkel, das für Demeter übliche Opfer. Es folgt die 
Landesgöttin Athena. Sodann wieder ein Priester, wohl 
der Daduchos, der Fackelträger, vgl. Fig. 10. Endlich 
Aphrodite. 
3. Das Bild zeigt die grüfsende Handbewegung 
(vrgogxvvsi-v), mit der man Götterbildern oder anderen 
heiligen Gegenständen, an denen man vorüberging, seine 
Verehrung bezeigte. Diese ursprünglich wohl aus dem 
Orient gekommene Sitte des Grufses bestand darin, dafs 
man die leichtgeöffnete Hand an den Mund führte, wobei 
dem strengeren Ritus zufolge die Spitzen des Zeigefingers 
und Daumens sich deckten. Vereinzelt begegnen wir 
auch der Sitte, das heilige Bild mit dem Munde zu 
küssen.   
4. Zwei Männer, Odysseus und Diomedes, tragen 
auf den rechts sichtbaren Altar zu die lphigenie, die sich 
Hilfe flehend nach ihrem Vater Agamemnon umschaut. 
Dieser steht verhüllten Hauptes neben dem Kultbilde 
der Artemis, der das Opfer gebracht werden soll. Aber 
der lorbeerbekränzte Priester Kalchas zögert noch, und 
wie wenn er das Eingreifen der Göttin ahnte, stützt er 
sinnend das Kinn auf die das Opfermesser führende rechte
	        
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