XII.
Tafel
III
vorweg zu nehmen. In der Anlage unterscheidet sich
das Stadion von vielen gleichartigen Gebäuden (vgl. 26,
I, 3) dadurch, dafs es nicht in einem Halbrund endigt,
sondern ein vollständiges Rechteck bildet. Für die aus-
zuhebenden Wälle benutzte man zunächst das Erdreich
des Bahnraurnes, welches als Baumaterial am bequemsten
zur Hand war. Infolge dessen kam der Boden des Sta-
dions tiefer zu liegen als der der benachbarten Altis.
Der Zugang von dem letzteren aus war ursprünglich ein
Offener, bei dem Erweiterungsbau aber, den man um die
Mitte des dritten Jahrhunderts v. Chr. vernahm, über-
Wölbte man ihn: dies ist der früheste datierbare helle-
nische Gewölbebau. Über die Ablaufmarken des Sta-
dions siehe 22, 12.
Der Hippodrom, die Anlage für Wagen- und Pferde-
rennen, lag etwas weiter nach Südosten hin fast parallel
Zum Stadion. Die hier stattfindenden Wettspiele füllten
einen Teil des vorletzten Festtages aus. Im Nord-
westen der Altis lagen am Kladeosbache das Gymna-
sium G und die Palästra PA, in denen den Wett-
kämpfern Gelegenheit geboten war, die letzten Übungen
Vor dem entscheidenden Kampfe vorzunehmen. Über die
Palästra siehe 22,3. Zur Besorgung der regelmäfsigen
Üpfer, welche auch aufserhalb der Festzeit auf den zahl-
Teichen Altären von Olympia dargebracht wurden, War
die ständige Anwesenheit von Priestern an Ort und
Stelle nötig. Ihr Wohnhaus, das Theokoleon, haben wir
in dem südlich von der Palästra gelegenen Gebäude TH
ZU suchen. Links vom Wohnhause befindet sich ein
quadratisches Gebäude mit einem kreisrunden Hofe, das
Heroon Fig. 7. Seine Benennung verdankte es einem
im Südlichen Teile des Hofes aufgefundenen kleinen, aus
Erde, Asche und Kohlenteilen gebildeten Altare, der
Slßh durch seine Aufschrift als Heroenaltar zu erkennen