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Kultus.
Viereck
im
hintern
Raume
der
Cella
bezeichnet.
Die
zwölf Metopen des inneren Frieses über dem vordern und
hintern Eingangsthore stellten die Thaten des Herakles,
des Stifters der gyrnnischen Wettkämpfe, dar. An der
Aufsenseite des Tempels bildete im östlichen Giebelfelde
die Vorbereitung zum Wagenkampfe des Pelops, im
westlichen der Kampf der Lapithen mit den Kentauren, das
beliebte Sinnbild des Sieges gebildeter Völker über
barbarische, den Vorwurf des plastischen Schmuckes.
Noch sei bemerkt, dafs der zum Zwecke des Aufstiegs
der östlichen Tempelfront vorgelegte Stufenbau ein Zu-
satz römischer Zeit ist. Von den übrigen Gebäuden
der Altis verdienen die Schatzhäuser besondere Beachtung,
die sich im Norden des Bezirkes in langer Linie zwischen
dem Stadion und der Exedra des Attikus hinziehen. Sie
dienten, wie wir bereits bemerkt haben, zur Aufnahme von
Weihgeschenken, die aus bestimmten Städten in den olym-
pischen Hain gestiftet wurden. Ein Teil derselben, wie die
von Sybaris, Kyrene, Gela und Megara, stammt noch aus
der Zeit vor der Erbauung des Zeustempels. Es gehören
an: I der Stadt Sikyon, VII Sybaris, VIII Kyrene, IX Se-
linus, X Metapont, XI Megara, der Nachbarstadt Athens,
XII Gela; IV stammt vielleicht aus der den Karthagern
nach der Schlacht bei Himera im Jahre 480 abgenommenen
Beute; II und III waren Wahrscheinlich schon zu der
Zeit des Pausanias niedergerissen und durch eine Strafse,
dieaul" den Kronoshügel führte, überbaut. Dagegen er-
wähnt dieser Reiseschriftsteller noch die Schatzhäuser
von Epidamnos und Byzanz. Nicht lange nach dem
Zenstempel, Wohl noch in der Zeit der griechischen Un-
abhängigkeit, mag das Prytaneion PR entstanden sein. In
demselben befand sich der olympische Staatsherd mit
dem ewig brennenden Feuer; sein vermutlicher Platz ist
durch das kleine Quadrat in dem südlichen Saale ge-