Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

opfer auch an sich den Göttern Willkommen seien, wes- 
halb man sie selbst getrennt vom Tieropfer durch Ver- 
brennung in eigenartigen Räucherpfannen, Thymiaterien, 
(Vign. 1; Taf. 11, 5,6; 13,4) in Anwendung brachte. 
Endlich glaubte der schönheitsliebende Sinn der 
Griechen der Gottheit eine Darbringung um so ange- 
nehmer zu machen, je mehr der Glanz der damit ver- 
bundenen Festfeier durch künstlerische Ausstattung 
gehoben wurde. Die Führung der auserlesenen, festlich 
geschmückten Opfertiere zur Stätte der Feier bei wich- 
tigeren Opfern gab dem Volke Veranlassung, sich 
dem Geleite anzuschliefsen, eine Gewohnheit, aus der 
sich im Laufe der Zeit wohl jene großartigen Prozessionen 
entwickelt haben, in denen die Gemeinde der Gott- 
heit zur Schau brachte, was sie Schönes und Geehrtes 
besafs. Eine noch bedeutungsvollere Verschönerung er- 
fuhren die Opferfeste dadurch, dal's die musischen Künste 
sich in den Dienst der Gottesverehrung stellten. Neben 
das Bittgebet des Priesters trat der Gesang der Gemeinde 
oder einer auserlesenen Sängerschar, der die Verherr- 
lichung der Gottheit übernahm und, indem er ihre Macht 
und ihre Thaten dem Volke verführte, das einzige re- 
ligiös belehrende Element des griechischen Gottes- 
dienstes bildete. Mit dem Gesange verband sich der 
Tanz (Vign. 5; Taf.  Wie sich aus dieser 
Vereinigung an den dionysischen Opferfesten die drama- 
tische Dichtung entwickelte, um sich ebenfalls als dienen- 
des Glied der religiösen Feier einzureihen, haben wir 
bereits oben gesehen. Dazu treten bei anderen Festen 
noch die gymnischen Wettkämpfe und Wagenrennen, und 
so entwickelten sich aus dem einst so schlichten Opferritus 
grofsartige Schaustellungen, die in anmutigem Wechsel 
tagelang das Volk vom frühen Morgen bis zum Abend 
an den Stätten der Feier festhielten.
	        
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