Aart oder Arthur van der Neer,
geboren zu Amsterdam um 1613 oder 1619, gestorben 1683, 1684 oder noch später
Man weiss wenig von seinen näheren Lebensumständen, obgleich er zu denjenigen Meistern der holländischen
Schule gehört, welche schon bei Lebzeiten hohe Anerkennung empfingen. Man keimt nicht einmal den Namen
seines Meisters, allein man wird schwerlich irren, wenn man den Einfluss Rembrandtls-auf seine ganze Richtung
aus seinen Werken herausliest. Seine entschiedene Vorliebe für das magische Helldunkel des Mondlichts, zur
Zeit, wenn noch die kaum untergegangene Sonne und die Abenddämmerung von der entgegengesetzten Seite des
Himmels her, die Schatten des Mondes warm durchleuchten, ist durchaus vom Rembrandfschen Geiste beseelt und
giebt auch dem vorliegenden Blättchen einen eigenthümlich poetischen Reiz. Besonders ist es der Himmel mit
dem in Wolken thronentlen Monde, der in den zartcsten und feinsten Abstufungen aller Lichttüne glänzt und sich
im feuchten Spiegel des Wassers magisch wiederholt und das Auge immer wieder mit der eignen Anziehungskraft
des Lichtes von den dunkeln Bitumen und Gebüschen und den stillen Hausern ablenkt, deren einzelne Fenster
vom streifenden Mondlicht blinken. Alles athmet die geheimnissvolle Stille solcher Naturmomente, welche durch
eine weise Slaarsamkeit in der Stai-"fage noch unterstützt wird.
Um so interessanter ist es, von demselben Meister noch ein anderes und zwar ein Tagesbild zu sehen,
welches zu den Seltenheiten gehört, wie sie unsere Gallerie auch noch nach andern Richtungen besitzt. Wenige
Hituser an einem holländischen Canale, offenbar treu der Natur nachgebildet, von einer ebenso warmen 11ml tiefe-II
dabei vollkommen natürlichen Färbung, wie sie in seinen lilondscheinbildern vorhanden ist. Das Ganze von jener
naiven, UIITÄlNJPTPGHIiChGII Naturwahrlieit, welche auch den unbedeutendsten Gegenstand zum Kunstwerk stempelt.
Beide Bilder sind mit seinem Monogramm, A.V.D.N. zusammengezogen, bezeichnet.