Gaspar
Dughet
88m
Poussin,
zu Rom
geboren
gestorben
ebendaselbst.
Er war ein Schüler des grossen Nicolas Poussin, der ihn als den Bruder seiner Frau zu sich genommen hatte.
Er war einer der ersten Maler jener Zeit, welcher das Studium der Landschaft ausschliesslich betrieben und malte
nur Landschaften, die sich durch eine edle und grossartige Auffassung der italiänischen Natur auszeichnen. Er
wählte meist die unmittelbare Umgebung Roms, das Lateiner und Sabiner Gebirge mit seiner reichenAbwechslung
von wildromantischen und einsam ernsten Gegenden zum Gegenstande seiner Darstellung. So unterscheidet er
sich von seinem Zeitgenossen Claude durch die vorherrschend ernstere, ja düstere Stimmung seiner Bilder und
eine, bei mehr, conventioneller Färbung, vorherrschende Plastik der Form, während er nie oder nur in seltenen
Fallen eine so naive Naturwahrlieit und Durchführung der Farbe und Vollendung erreicht, wie jener. Seine Auf-
fassungsweise der Natur ist eine so bestimmte und eigenthümliche, dass man sie mit der Bezeichnung „Styl des
Poussin" zu einer bestimmten Charakteristik für die Malweise aller der Landschaften braucht, welche die plastische
Form als vorherrschende Aufgabe der Darstellung betrachten.
Auch das vorliegende Bild ist in seinen Motiven dem römischen Gebirge entnommen. Ferne Gebirge im
Hintergrundc, welche an die Formen des Monte Sorakte erinnern, im Mittelgmnde schöngeformte schroffe Hügel
mit WVald bedeckt, auf deren Höhe eine thurmartige Architeetur sichtbar und im Vordergrunde die Schönbelaubten
Kastanienbäume bilden die Einzelheiten des edlen und ernsten Werkes. Nur wenige Figuren, welche man in
einigen seiner Bilder dem Francisque Millet zuschreibt, beleben die einsame Gegend, deren Eindruck durch die
kräftige, dunkle Färbung noch erhöht wird.