Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Die Kunst des gothischen Styles. 
Andre Beispiele des Systems, im Einzelnen mit Beibehaltung romanisiren- 
der Rundform (die sich selbst auf die schottische Spätgothik vererbt), sind: 
q  die Abteikirche von Paisley, süd- 
fgjßaferi Westlich von Glasgow, die Ruine der 
 w w z: z: Abteikirche von Pluscardine, s" 1- 
llgvßlQßfj westlich von Elgin, der Chor der  
Hägägälh thedrale von D u n f e r m l i n e und 
 Theile der Kathedrale von Dunb l ane 
 (beide verändert), sowie das Mittel- 
 schiff der Ruine der Kirche von H o- 
1:: lyrood bei Edinburgh. 
  In der Ruine der kleinen Kathe- 
  drale der Hebriden-Insel Iona, m1- 
i im "i'm 2M .5 z.  sehen sich die Formen alterthümlicher 
  wg "mW-Hr Früh othik mit s äteren.  Im  t- 
"ällllllll IIIIm-EQYQXOQ g  p "S 
9'925". liehen Chortheil der Kathedrale von 
GIWVW Kirkwall, auf den Orkney's, er- 
 "GI Krypti, dir ääiflmihmle V0" scheint das ältere System (I, S. 454) 
Giasgmw (i m O w. in gothisch umgebildeter Behandlung. 
In Irland scheinen die Abteikirchen von Jerpoint, Newtown 
und Bective der gegenwärtigen Epoche anzugehören. 
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ien. 
Norwegen nimmt, wie es schon in den dortigen Steinbauten des 
spätromanischen Styles der Fall gewesen war, auch in der Frühgothik 
das englische Muster unmittelbar auf.  
Ein überaus merkwürdiges WVerk, welches aus solcher Uebertragung 
des Systems und zugleich aus dessen sehr eigenthümlicher Verarbeitung 
und Durchbildung hervorging, ist der Dom von Drontheim. Der Quer- 
bau desselben (I, S. 536) war bereits in spätromanischen Formen aus- 
geführt worden. Ihnen schloss sich, im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts 
der Chorbau, seit 1248 der Bau der Vorderschitfe an. Später ist man- 
nigfaches Verderben über das Gebäude ergangen, so dass nur noch Theile 
seiner ursprünglichen Anlage (diese auch hie und da mit einiger Ueber- 
arbeitung) erhalten sind. Der Chor besteht aus einem, die ursprüngliche 
Anlage zumeist nur in den Mauern seiner Seitenschiffe bewahrenden Lang- 
bau und einem, den östlichen Abschluss bildenden prachtvollen Kuppel- 
achteck. Hier entwickelt sich, durch günstiges Stein-Material unterstützt, 
aller Glanzdes dekorativen Elementes englischer Frühgothik, dem sich 
im Einzelnen romanische Reminiscenzen, Züge einer wundersamen klas- 
sischen Behandlung, eines üppig spielenden phantastischen Elementes ein- 
mischen; dabei ist ein völlig rhythmisches Ebenmaass in den Verhältnissen, 
ist das Ganze (soviel davon erhalten) mit freiem Sinne zur feierlichen 
Totalwirkung durchgebildet. Es ist das WVerk eines Meisters, dem das 
vollste Material der Formen zu Gebote steht, der sich mit Freuden als 
den Herrn desselben empfindet und der dem fremd Eingeführten zugleich
	        
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