Zweite Periode.
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das Princip der Gothik übergetragen erscheint und die sich auch i-n den
ornamentistischen Bildungen bekundet. Ein Lettnerbau, welcher diesen
Chor vom Schiifraum des Domes scheidet, zeigt dieselbe Richtung in
mehr dekorativer Behandlung. Der Chor der Kirche von Pforta (Schul-
pforte, 1251-68) hat ähnliche, doch schon zu leichterer Bewegung
entwickelte Grundzüge, im Einzelnen ebenfalls nicht ohne romanische
Nachklänge.
Erfurt hat in seinem Domkreuzgange ein Monument, das von g0thi-
sirend romanischer Form zu verschiedenen Weisen selbständig gothischer
Behandlung, zum Theil noch in ungefügen Versuchen, fortschreitet.
Südlicher Querschiffflngel am Dom von Meilssen.
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(Nßclr
Schwechten.)
Dortige Ordenskirchen, die Barfüssen, die Predigen, die Augustinerkirche,
sind als Beispiele der bei solchen Anlagen beliebten Vereinfachung der
gothischen Stylform anzuführen. Aehnliche Schlichtheit auch am Chor
der dortigen Severistiftskirche (1273).
Heiligenstadt, im Eichsfelde, hat in der Stiftskirche St. Martin
einen dem letzten Viertel des Jahrhunderts angehörigen Bau, der bei
Entwickelung des gothischeri Systems die romanischenßrrundmotive nicht
verläugnet, Braunschweig im Chore der Aegidienkirche (nach 1278)