Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

Der 
Kupferstich. 
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dringung des Gegenstandes als vorherrschend. Der edelste und geha]- 
tenste unter den englischen Kupferstechern dieser Zeit war Robert 
Strange (1723-1792), dessen zarte Behandlungsweise ihn vorzüglich 
zur Nachbildung Tizianischer Compositionen geschickt machte. Ihm zur 
Seite stand Francesco Bartolozzi (1730-1813), ein Ausländer, doch 
vorzugsweise in England thätig, geistreich in geätzten Blättern, aber 
durch die umfassendere und einseitige Einführung der weichlichen Punk- 
tiermanier von verderblichem Einiiuss. Andere, wie Will. Sharps (geb. 
1746), suchten die Linienmanier auf eine effektvoll kühne Weise zu "stei- 
gern; noch Andere, wie Charles Townley (geb. 1746) und besonders 
Richard Earlom (1728-1794) bildeten vornehmlich die geschabte 
Manier aus. Ein vorzügliches Verdienst der englischen Stecherschule 
besteht in der wirkungsreichen Behandlung landschaftlicher Darstellungen; 
einer der vorzüglichsten Meister dieses Faches ist Will. Woollet 
(geb. 1735).   
Der hochausgebildete Zustand, in welchem uns die Kunst des Kupfer- 
stiches im Verlauf des 18. Jahrhunderts erscheint, leitet zum Theil un- 
mittelbar zu den künstlerischen Entwickelungsverhältnissen der Gegen- 
wart herüber. In diesem Betracht sind vornehmlich die Bestrebungen 
der italienischen Kupferstecher, welche die grossen Meisterwerke der 
Malerei des 16. Jahrhunderts neu in das' Leben eingeführt, von ent- 
scheidender Bedeutung.
	        
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