Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

Durchbildung der Farbe, somit die Interessen der Madrider Schule nicht 
unwesentlich fördernd, herübertragen: Bartolome Carducho (eigentlich 
Carduccio, (1560-1608) und dessen Bruder Vincente Oarducho, 
Patricio Caxes und dessen Sohn Eugenio Caxes. Als Schüler 
des V. Carducho war F elix C a stell 0 und der kräftige Landschafter 
Francisco Collantes, als Schüler des P. Caxes Antonio Lancha- 
res ausgezeichnet. Neben ihnen erfreute sich Luis Tristan (1586 bis 
1649) hohen Ruhmes.  Bedeutender entfaltete sich die Schule, nach- 
dem Don Diego Velazquez aus Sevilla dorthin gekommen war. Ausser 
den schon genannten Schülern dieses Meisters sind als Nachfolger seiner 
Richtung hervorzuheben: Anto nio P e r e d a (1590-1669), Francisco 
Camilo, JosefLeonardo, Antonio Arias Fernandez und vor- 
nehmlich Juan Careao de Miranda (1614-1685); Schüler des letzte- 
ren war M ateo Cerezo.  Ausserdem sind als namhafte Künstler der 
Schule noch zu nennen: Francisco Rizi, Juan Antonio Escalante 
(1630-1670), ein gerühmter Schüler des Ebengenannten, und Claudio 
C o ello (gest. 1693), der schon als blosser Nachahmer der früheren 
grossen Meister Spaniens erscheint. 
Als dritte Hauptschule bezeichnet man die von Valencia, obgleich 
für dieselbe hier nicht sonderlich zahlreiche Künstlernamen anzuführen 
sind. A11 der Spitze dieser Schule steht, nächst verschiedenen Meistern 
des 16. Jahrhunderts, F r a n c i s c o Ri b alta (1551-1628). Ribalta hatte 
in Italien, vornehmlich nach Fra, Sebastiano del Piombo, seine Studien 
gemacht; auch zeigen seine Gemälde zum Theil, wie die jenes Meisters, 
iiorentinische Formcngebung, verbunden mit venetianischem Colorit. Un- 
ter seinen Schülern verdient eine rühmliche Erwähnung J a ein t o G er o- 
nimo de Espinosa und Jos ef de Ribera, welcher letztere bereits 
unter den Italienern als S p a g n o l e t t 0 angeführt ward ; sodann Pe dro 
Orrente (1550-1640). Der letztere zeigt in der Mehrzahl seiner Werke 
eine Nachahmung der Bassani und ihrer genreartigen Darstellungsweise. 
Vom Ende des 17. Jahrhunderts ab gewinnen auch die Bestrebungen 
der spanischen Kunst ein unerfreuliches Gepräge. Handwerksmässige 
Schnellmalcrei, besonders genährt durch das Beispiel des Neapolitaners 
Luca Giordano, der viel in Spanien beschäftigt war, erscheint fortan als 
das vorherrschende Bestreben. Als namhafte Künstler dieser späteren 
Zeit sind zu nennen: Antonio Palomino y Velasco (1653-1726) 
und Ant oni o Villadomat (1678-1755). Dann tritt Mengs mit seiner 
eklektischen Richtung, die Oberflächlichkeit hemmend, aber auch kein 
neues Leben begründend, in die spanische Kunst ein; als sein Schüler 
Wird Francisco Bayeu y Subias gerühmt. 
Unsere nähere Anschauung von spanischer Kunst ist übrigens noch 
immer sehr beschränkt, indem man zumeist nur vereinzelte Bilder in den 
Sammlungen diesseit der Pyrenäen findet; ani meisten sind unter diesen 
Werke des Murillo verbreitet. Das unter Ludwig Philipp gegründete 
SPa-Ilische Museum des Louvre ist wieder aufgelöst (1853 in London öffent- 
lich versteigert) worden.
	        
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