Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

Erste 
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Fecamp (Seine-inf), 1167-1220 gebaut, im Laufe der Bauführung vom 
noch völlig romanischen zu ausgesprochen gothischen Formen übergehend, 
das Hauptsystem des Inneren mit gegliederten Pfeilern; die Kirche von. 
Petit-Andelys (Eure), von eigenthiimlicher Ohoranlavge, mit Säulen; 
das Kapitelhaus von St. Pierre-sur-Dives (Calvädßß) 
Ausserdem sind die alten Prachtportale der Kathedralen von Char- 
tres und von Bourges, die als Beispiele des Ueberganges zwischen. 
romanischer und gothischer Behandlung schon (I, S. 533 u. 557) erwähnt 
Wurden: an dieser Stelle nochmals anzuführen. 
Für eine Uebertragung der Friihgothik des zwölften Jahrhunderts auf 
ausserfranzösisclies Gebiet kommen vornehmlich nur Jene Arbefte" am" 
Chor der Kathedrale von Canterbury in Betracht: "Velche Sflt 1174: 
zunächst unter Leitung des Meisters Wilhelm VOR Senf, ausgefuhft fwr" 
den. Es ist schon (I, S. 535) erwähnt worden, dass die neue stglistlsche 
Form  deren Herkunft nach der des Meisters auf die Bauhutto .v0nß 
'Sens zurückzuführen ist- hier noch aller dekorativen Lust der englische 
romanischen Kunst begegnete und dass der gewichtigere Einllnss dGS 
neuen Elements nach der zeitigen Entfernung des französischen Meisters 
vorerst wiederum znrücktrat.  
lden 
nst. 
NVenn die baulichen Monumente, an denen sich die Vorstufe der 
Gothik ausprägt, in ihren Einzelformen und in ihren dekorativen Theilen. 
noch an der romanischen Bildungsweise festhalten, so ist dies in dem. 
iigürlich bildnerischen Theile ihrer Ausstattung  soviel hievon überhaupt 
zur Ausführung gekommen  nicht minder der Fall. Ein bezeichnendes 
Beispiel scheinen die alten Sculpturen des-Nordportales der Fagade der- 
Kathedrale von Paris zu bieten, von denen man nicht ohne guten Grund. 
annimmt, dass sie einem schon in der Zeit der Choranlage eingetretenen 
Beginne des Fagadenbaues angehören. Sie haben noch ein durchaus 
streng romanisehes Gepräge. (Als man der Fagade dann, im 13. Jahr- 
hundert, die vorhandene Gestaltung und Einrichtung gab, wurden ihnen, 
um jenes Portal den übrigen entsprechend erscheinen zu lassen, andre 
Sculpturen in dem jüngeren Style der Zeit hinzugefügt.) 
Daneben kommen jene schon (I, S. 557) besprochenen Portalstatuen, 
die bei eigenthümlich langgezogenem Körperverhältniss eine völlig Säulen- 
hafte Starrheit, ein der Säulenkanellirung vergleichbares Gewandgefälte 
haben, namentlich die des Westportales der Kathedrale von Chartres, 
nochmals in Betracht. Es ist schon erwähnt, dass sie die Vorstufe eines. 
neuen stylistischen Beginns ausmachen; ihre architektonische Gebunden- 
heit, der Parallelismus ihrer langen vertikalen Linien enthält in der That, 
0b auch in prirnitivster Fassung, die Grundelemente gothisch bildnerischer 
Formation. 
	        
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