Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

niederländischen 
Die 
Schulen. 
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und zu äusserst Adam und Eva; unterwärts in der Mitte eine Landschaft 
mit dem Lamm der Offenbarung, verehrt von Engeln, Heiligen und Seli- 
gen, auf den Flügeln die Streiter Christi und die gerechten Richter, die 
Einsiedler und die Pilger, die zur Verehrung des Lammes heranziehen; 
auf den Aussenseiten der Flügel die Verkündigung und darunter die 
Schutzpatrone der genannten Kirche, die beiden Johannes (als Statuen 
gemalt), und die Donatoren des Bildes, Judocus Vyts von Gent und seine 
Gemahlin. Die Mittelbilder befinden sich noch an ihrer ursprünglichen 
Stelle in S. Bavo; diejenigen, welche Adam und Eva vorstellen, sind 
kürzlich für das Museum in Brüssel erwerben worden; die übrigen Flü- 
gelbilder sind im Museum von Berlin befindlich. Die Erfindung des 
Ganzen gehört dem Hubert an; in der Ausführung diejenigen Theile, 
namentlich die oberen Mittelbilder, die noch mehr alterthümliche Remi- 
niscenzen enthalten; von Johann rührt die Mehrzahl der übrigen Bilder 
her, die sich durch einen, bereits ungemein vollendeten Naturalismus 
auszeichnen; in einzelnen Theilen ist auch eine etwas untergeordnete 
Schülerhand zu erkennen.  Als Arbeit des Hubert nennt man ausser- 
dem das bisher dem Colantonio del Fiore zugeschriebene Bild des heil. 
Hieronymus in seiner Studierstube, im Museum zu Neapel. 1  Als Ar- 
beiten des Johann werden gegenwärtig mit Sicherheit anerkannt: die 
Einweihung des Thomas Becket zum Erzbischof von Oanterbury, zu Schloss 
Chatsworth in England (1421); eine thronende Madonna mit Heiligen 
und Donator in der Akademie von Brügge 1434-36 (eine alte. treifliehe 
Kopie davon im Museum zu Antwerpen); eine Verkündigung (früher) 
in der Sammlung des Königs der Niederlande; eine vorzügliche Madonna 
mit einem Donator, im Museum von Paris; eine Madonna mit dem 
Kinde, aus der Sammlung des Königs der Niederlande, im StädePschen 
Institut zu Frankfurt; ein ähnliches Bildchen der Madonna mit Heili- 
gen bei Hrn. v. Rothschild in Paris; die Anbetung der Könige, in der 
Galerie Liechtenstein zu Wien; ein Madonnenbildchen, in der k. k. Ga- 
lerie zu Wien; ein anderes in der Sammlung der Akademie zu Ant- 
werpen (1439); ein drittes die Madonna in einer Kirche darstellend, in 
der Galerie zu Dresden; eine Madonna mit der h. Barbara und einem 
Donator, zu Burleighouse in England; ein Christuskopf, im Museum 
von Berlin (1438); das Bildniss eines Hannes mit seiner Gemahlin wie 
es scheint des Malers und seiner Frau, in der Nat.-Galerie zu London 
(1434); zwei Bildnisse in der k. k. Galerie zu Wien, das des Judocus 
Vyts und das des Deeans Jan van Löwen (1436); das Bildniss der Frau 
des Johann van Eyck, in der Akademie von Brügge (1439); das eines 
ältlichen Mannes, im Besitz des Hrn. Engels zu Köln 2 und der Christus- 
kopf (1440) in der Akademie zu Brügge. 
1 Passavant, Christliche Kunst i" SPanienv S. 126 will ein Bild im städti- 
schen Museum zu Madrid, den Brunnen des ewigen Lebens darstellend, dem 
Hubert zuschreiben. Dagegen bemerkt O. Mündler, der das Bild kürzlich ge- 
sehen und untersucht hat, dass er darin durchaus keinen van Eyck, sondern nur 
einen späteren Künstler der 110011 S0 IITWOÜSlJä-Ildig gekannten Handrischen Schule 
zu erkennen vermöge.  2 Vvmlgerl. deutsches Kunstblatt, 1855, S. 70, wo noch 
zwei andere bisher unbekannte Bilder, in England, namhaft gemacht Werden-
	        
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