niederländischen
Die
Schulen.
381
und zu äusserst Adam und Eva; unterwärts in der Mitte eine Landschaft
mit dem Lamm der Offenbarung, verehrt von Engeln, Heiligen und Seli-
gen, auf den Flügeln die Streiter Christi und die gerechten Richter, die
Einsiedler und die Pilger, die zur Verehrung des Lammes heranziehen;
auf den Aussenseiten der Flügel die Verkündigung und darunter die
Schutzpatrone der genannten Kirche, die beiden Johannes (als Statuen
gemalt), und die Donatoren des Bildes, Judocus Vyts von Gent und seine
Gemahlin. Die Mittelbilder befinden sich noch an ihrer ursprünglichen
Stelle in S. Bavo; diejenigen, welche Adam und Eva vorstellen, sind
kürzlich für das Museum in Brüssel erwerben worden; die übrigen Flü-
gelbilder sind im Museum von Berlin befindlich. Die Erfindung des
Ganzen gehört dem Hubert an; in der Ausführung diejenigen Theile,
namentlich die oberen Mittelbilder, die noch mehr alterthümliche Remi-
niscenzen enthalten; von Johann rührt die Mehrzahl der übrigen Bilder
her, die sich durch einen, bereits ungemein vollendeten Naturalismus
auszeichnen; in einzelnen Theilen ist auch eine etwas untergeordnete
Schülerhand zu erkennen. Als Arbeit des Hubert nennt man ausser-
dem das bisher dem Colantonio del Fiore zugeschriebene Bild des heil.
Hieronymus in seiner Studierstube, im Museum zu Neapel. 1 Als Ar-
beiten des Johann werden gegenwärtig mit Sicherheit anerkannt: die
Einweihung des Thomas Becket zum Erzbischof von Oanterbury, zu Schloss
Chatsworth in England (1421); eine thronende Madonna mit Heiligen
und Donator in der Akademie von Brügge 1434-36 (eine alte. treifliehe
Kopie davon im Museum zu Antwerpen); eine Verkündigung (früher)
in der Sammlung des Königs der Niederlande; eine vorzügliche Madonna
mit einem Donator, im Museum von Paris; eine Madonna mit dem
Kinde, aus der Sammlung des Königs der Niederlande, im StädePschen
Institut zu Frankfurt; ein ähnliches Bildchen der Madonna mit Heili-
gen bei Hrn. v. Rothschild in Paris; die Anbetung der Könige, in der
Galerie Liechtenstein zu Wien; ein Madonnenbildchen, in der k. k. Ga-
lerie zu Wien; ein anderes in der Sammlung der Akademie zu Ant-
werpen (1439); ein drittes die Madonna in einer Kirche darstellend, in
der Galerie zu Dresden; eine Madonna mit der h. Barbara und einem
Donator, zu Burleighouse in England; ein Christuskopf, im Museum
von Berlin (1438); das Bildniss eines Hannes mit seiner Gemahlin wie
es scheint des Malers und seiner Frau, in der Nat.-Galerie zu London
(1434); zwei Bildnisse in der k. k. Galerie zu Wien, das des Judocus
Vyts und das des Deeans Jan van Löwen (1436); das Bildniss der Frau
des Johann van Eyck, in der Akademie von Brügge (1439); das eines
ältlichen Mannes, im Besitz des Hrn. Engels zu Köln 2 und der Christus-
kopf (1440) in der Akademie zu Brügge.
1 Passavant, Christliche Kunst i" SPanienv S. 126 will ein Bild im städti-
schen Museum zu Madrid, den Brunnen des ewigen Lebens darstellend, dem
Hubert zuschreiben. Dagegen bemerkt O. Mündler, der das Bild kürzlich ge-
sehen und untersucht hat, dass er darin durchaus keinen van Eyck, sondern nur
einen späteren Künstler der 110011 S0 IITWOÜSlJä-Ildig gekannten Handrischen Schule
zu erkennen vermöge. 2 Vvmlgerl. deutsches Kunstblatt, 1855, S. 70, wo noch
zwei andere bisher unbekannte Bilder, in England, namhaft gemacht Werden-