Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

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III. 
16. J ahrh. 
K. Die ital. bild. Kunst in d. ersten Hälfte d. 
B. Malerei. 
sehen Galerie zu Brescia.  Ein grossartiges (stark beschädigtes) 
Freskobild, Christus zwischen Engeln und Heiligen-Gruppen, in einer 
Kapelle bei S. Severo in Perugia (1505).  Sodann drei Madonnen- 
bilder: die sog. Madonna de] Granduca, im Besitz des Grossherzogs von 
Toskana; eine Madonna, ehemals beim Duca di Terranuova zu Neapel, 
jetzt im Berliner Museum; eine dritte (die Mutter von dem Kinde um- 
halset) zu Pansanger in England.  Im näheren Uebergange 
zwischen umbrischer und florentinischer Richtung stehen: 
die sog. Madonna. del Oardellino, in der Tribuna des Museums von Flo- 
renz; die sog. Jungfrau im Grünen, in der k. k. Galerie von Wien; 
die heilige Familie mit der Fächerpalme, in der Bridgewater-Galerie zu 
London;  das zierliche Bildchen des h. Georg mit der Lanze, in der 
Galerie der Eremitage zu Petersburg (1506); ein Bildchen mit einer 
Darstellung der drei Grazien, früher bei Lord Dudley, jetzt bei Lord 
Ward in London;  eine kleine Madonna aus dem Hause Orleans, 
,später bei Aguado, jetzt bei Mr. Delessert in Paris; eine h. Familie 
in der Eremitage zu Petersburg; ein grosses Bild der h. Familie, aus 
dem Hause Canigiani, in der Pinakothek von München; und die be- 
rühmte Grab1egung-(1507) aus S. Francesco zu Perugia, gegenwärtig 
in der Galerie Borghese zu Rom. Die zu diesem Bilde gehörige Lü- 
nette mit dem Gottvater, über einem Gemälde von Or. Alfani (Geburt 
Christi) in S. Francesco zu Perugia; die Bilder der Predella, die drei 
Kardinaltugenden darstellend, in der Galerie des Vatikans zu Rom.  
In vorwiegend florentinischer Auffassungsweise erscheinen: 
die unter dem Namen der Belle ja-r-diiziäre bekannte Madonna im Museum 
von Paris (1507); eine h. Katharina, ehemals bei H. Beckford zu Bath, 
jetzt in der Nat-Gal. zu London; die Madonna aus dem Hause Tempi, 
in der Pinak. von München; die Madonna aus dem Hause Colonna, im 
Museum von Berlin; das wunderbar schöne Bildchen der heil. Familie, 
das Christuskind auf dem Lamme reitend, von 1506 oder 1507, aus dem 
Eskurial, jetzt im Museum zu Madrid.  Sodann zwei Altarbilder: die- 
Madonna di Pescia (Vierge au baldaquin, Madonna mit vier Heiligen), in 
der Galerie Pitti zu Florenz, nicht ganz vollendet; und eine Himmel- 
fahrt Maria bei E. Solly in London, die von der Hand des Rid. Ghir- 
landajo beendet scheint.  Die zuletzt angeführten Bilder hatte Ra- 
fael, als er im Jahr 1508 eilig nach Rom berufen ward, unvollendet in 
Florenz zurücklassen müssen.  Endlich gehören in die Zeit von Rafaels 
Aufenthalt in Florenz noch mehrere Bildnisse: die des Angelo Doni 
und Seiner Gemahlin (um 1505), in der Galerie Pitti zu Florenz, das 
einer jungen Florentinerin (als Madd. Doni benannt) in der Tribuna der 
Uflizien von Florenz; Rafaels eigenes Porträt (um 1506) in demselben 
Museum; die Bildnisse zweier Klostergeistlichen in der Akademie von 
Florenz; das Bildniss einer jungen Frau in der Galerie Pitti(no. 229). 
Um die Mitte des Jahrs 1508 ward Rafael, wie bereits bemerkt, 
nach Rom berufen- Hier verweilte er die zwölf Jahre bis zu seinem 
Tode; hier schuf er die grossartigsten Werke seines Lebens, gründete er 
eine zahlreiche Schule, welche seinen Styl sich anzueignen und nachmals 
weiter zu verbreiten strebte. Als ein höchst glückliches Verhältniss für
	        
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