Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Die Kunst des gothischen Styles. 
und Wänden emporlailfenden Gurtträgcr, der leichten säulenartigen „Dien- 
ste", erscheint von diesen Beziehungen innerhalb der überlieferten Bil- 
dungsweise schon ergriffen; so auch die Einfassung der Oeffnungen, die 
Bogengliederimg, u. s. w. 
Der Werke, an denen die ersten Vorzeichen dieser künstlerischen 
Richtung, ihre ersten, den romanischen Grundcharakter noch nicht ver- 
lassenden Entwickelungsmomente ersichtlich werden, ist bereits gedacht. 
Es sind die mehrerwähnten Bauten an der Kirche von St. Denis (I, S. 449), 
welche noch vor die Mitte des 12. Jahrhunderts fallen, ein Paar Chor- 
bauten zu Paris, namentlich der von St. Germain-des-Pres (I, S. 450), 
und vornehmlich, neben anderen, die Kathedrale von Noyon (I, S. 531). 
Das letztgenannte Gebäude ist als dasjenige nachgewiesen, bei welchem 
das zu Anfange des Baues noch romanische Grundprinciiw im Fortgange 
desselben sich unmittelbar zum gothischen umbildet. 
Andre Monumente, verwandten Charakters, haben jene primitiv go- 
thische Gesammtdisposition bei noch romanisirender Behandlung der Ein- 
zeltheile. So die Kirche Notre-Dame zu Ohälons sur Marne, 1183 
geweiht, (mit einigen älteren Theilen) und St. Remy zu Rheims, die 
Grundriss von St. 
zu Rheims. 
Remy 
(Nach Wiebeking. 
letztere aus der Umwandlung einer älteren Anlage (I, S. 379) und theil- 
weisem Neubau bestehend; die Chöre beider, besonders der von St. Remy, 
in zierlicher Durchbildung des schon bei der Kirche von St. Denis vor- 
gezeichneten Systems, mit einem Kranze halbrunder Kapellen, Welche 
sich hier gegen den Ohorumgang durch leichte Säulenarkaden öffnen.  
"S0 die Kirche von Montierender (Montieryen-Der, D. Haute-Marne), ein 
Bau von einigermaassen spielender Behandlung, und mehrere kleine Kir- 
chen der Champagne von schlichterer Beschaffenheit, z. B. die von Bour- 
gogne bei Rheims.  So die Kathedrale von Senlis, 1191 geweiht, 
welche den Plan der von Noyon und im Aufbau (abgesehen von ansehn- 
lichen späteren Veränderungen) das System der jüngeren Theile derselben 
befolgt, im Schiff mit einem Wechsel von gegliederten Pfeilern und von 
Säulen, zugleich durch kraftvolle Haltung und graziös romanisches Oma.-
	        
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