Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Die ital. bild. Kunst in d. ersten Hälfte d. 16. Jahrh. 
Sculptur. 
ten Sculpturen der Halle am Fuss des Glockenthurmes von S. Mareo; die 
einfach würdige Statue des Marco da Ravenna über dem Portal von 
S. Giulia, die kleine Statue des Täufers über dem Weihwasserbecken 
von S. Maria dei Frari, das schon mehr an Michelangelds Formenauf- 
fassung erinnernde Denkmal des Dogen Venier (gest. 1556) in S. Salva- 
tore, u. s. w. In S. Antonio zu Padua wurde, die bereits genannten 
Sculpturen der Lombardi ausgenommen, hauptsächlich von ihm und seinen 
Schülern der reiche Reliefschmuck der Kapelle del Santo gefertigt (von 
seiner eigenen Hand die Erweckung eines Mädchens).  Unter seinen 
Schülern und gleichstrebenden Zeitgenossen zu Venedig, mit denen er, 
wie bemerkt, mehrfach gemeinschaftlich arbeitete, sind besonders hervor- 
zuheben: Danese Cataneo (von [diesem u. a; der schöne, von E. Fre- 
goso gestiftete Altar in S. Anastasia zu Verona, aber auch das manie- 
rirte Grabmal des L. Loredan in S. Giovanni e Paolo zu Venedig, um 
1572); Girolamo Campagna (treffliche Reliefs in S. Antonio zu 
Padua, Kap. del Santo, eine treffliohe Gruppe, der todte Christus von 
Engeln gestützt, in S. Giuliano zu Venedig; eine Madonna mit zwei 
Engelgenien in S. Salvatore, die bronzenen Hochaltargruppen in S. Giorgio 
maggiore und im Redentore, etc.); Alessandro Vittoria (Altar mit der 
Statue des h. Hieronymus in S. Maria dei Frari zu Venedig; Mehreres, 
zum Theil schon etwas manierirt, in S. Giovanni e Paolo; ein vortrefflicher 
S. Sebastian in S. Salvatore, ein geringerer in S. Francesco della vigna, 
eine Apostelstatue in der Ursinuskapelle des Doms zu Trani in Dal- 
matien); Giulio dal Moro (Mehreresin S. Salvatore); Tiz ia no 
Aspetti (zwei Statuen an der Fagade und zwei im Innern von S. Fran- 
cesoo della vigna, von etwas gesuchter Grossartigkeit); Francesco Se- 
gala, Tiziano Minio, u. A. m.  Fast alle diese Meister sind im 
günstigen Fall der Auffassung der venetianischen Malerschule verwandt, 
und Girolamo Oampagna giebt die edlere, gemüthliche Seite derselben 
bisweilen in ergreifender Weise wieder.  
In Rücksicht auf die Sculptur in der Lombardei ist hier an jene 
Arbeiten in der Karthause von Pavia zu erinnern, die, im 15. Jahrhun- 
dert begonnen, auch noch im 16., in ähnlicher Anmuth des Styles, ihren 
Fortgang hatten. ' Zu den Meistern des 16. Jahrhunderts gehört u. a. 
Antonio Begarelli (1498-1565) aus Modena, dessen Styl an denjeni- 
gen seines Freundes Correggio erinnert; von seinen seltenen Arbeiten ist 
ein Altar mit Oruciiix und vier Engeln (Statuen aus gebranntem Thon) 
im Berliner Museum zu nennen, für die Art und Weise, wie malerische 
Feinheit in Anlage und Behandlung sich mit plastischer Wirkung ver- 
bindet, einer der merkwürdigsten Belege. Seine übrigen Werke, lauter 
gIOSSE Gruppen und einzelne Figuren von (farblosem) Thon finden sich 
fast Sämmtlißh in Modena. (Kreuzabnahmen in S. Agostino, S. Maria 
pomposa, in S. Franeesco, in S. Pietro, Einzelstatuen in der letztgenann- 
ten Kirche und im Kloster bei S. Giovanni zu Parma; das späteste 
Werk, Christus mit Martha und Maria, in S. Domenico zu Modena). Im 
Verhältniss zu den Thonarbeiten des Mazzoni (S. 294) zeigt sich hier, 
Vergl. 
oben S. 
293.
	        
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