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bild. Kunst im
Die ital.
15. Jahrh.
B. Malerei.
gleichen kehrt auch anderweitig bei Ghirlandajo wieder und scheint
überhaupt auf seine künstlerische Entwickelung von Einfluss gewesen zu
sein. Dennoch aber verleitet ihn ein solches Streben nicht, aus der
Richtung der Horentinischen Schule hinauszutreten; im Gegentheil ergreift
er dieselbe mit noch stärkerer, noch mehr zusammengehaltener Kraft; er
führt das, was durch Masaccio eingeleitet war, zur gediegenen Vollen-
dung hinaus und erscheint somit als einer der allerbedeutendstcn Meister
der Schule. Zu seinen frühern Werken gehören, ausser der ebenge-
nannten: ein grosses Abendmahl im Refectorium von Ognissanti, und die
Berufung der h. h. Petrus und Andreas zum Apostelamt in der sixtini-
schon Kapelle zu Rom, beide schon durch die charaktervoll lebendige
Auffassung ausgezeichnet. Ungleich bedeutender aber sind zwei Cyklen
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15x; 1x7:
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ürlandajcfs in S.
Von den Fresken Domenico G)
Trinitä zu Florenz.
von Wandgemälden in Florenz: die in der Kirche S. Trinita, Kapelle
Sassetti, aus dem Leben des h. Franciscus (1485) und die im Chore von
S. Maria Novella. aus dem Leben der Maria und des Täufers Johannes
(l490).' In diesen bewundernswiirdigen Werken, namentlich in den
letzteren, führt jenes Princip, die Handlung durch dem Leben entnom-
mene Bildnissliguren zu umgeben, zu einer ganz besonders wirkungs-
reichen rhythmischen Entfaltung; durchweg tragen diese Gestalten das
Gepräge einer edlen, besonnenen Männlichkeit. In seinen Tafelbildern,
dergleichen sich in den florentinischen Galerien und Kirchen sowie aus-
1 Gest. in Lasinids Sammlung altflorentinischer
Meister.