Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

Schule. 
toscanische 
Die 
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Museum von Florenz aufbewahrt zu nennen; sie stellen eine Reihe 
tanzender Kinder vor und zeichnen sich durch launige Auffassung des 
Lebens aus, ohne jedoch die anmuthige Naivetät jener zu demselben 
Zwecke gearbeiteten Sculpturen des Luca della Robbia zu erreichen. 
Aehnlich ein Kindertanz, welcher die Marmorkanzel am Aeussern des 
Domes von Prato schmückt. In S. Antonio zu Padua sind zwei Al- 
täre, der des Ohores und der in der Kapelle des Sacranaents, mit Bronze- 
reliefs von Donatellds Hand geschmückt; auch diese enthalten zum Theil 
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flagge. 
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Relief Douatellvs aus S. 
Antonio zu- Padua. 
Kinderfiguren, singend und musicirend, deren launige, im Einzelnen auch 
keineswcges ungraziöse Naivetät hier sehr anziehend wirkt; in den er- 
zählenden Reliefs zeigt sich schon dieselbe Ueberfiillung und malerische 
Darstellung nach verschiedenen Gründen, wie bei Ghiberti, nur ist dessen 
Schönheitssinn hier durch derbe Energie ersetzt. Ausserdem finden sich 
noch verschiedene andre Arbeiten Donatellds in S. Antonio. S0 nament- 
lich ein aus Thon gebranntes und vergoldetes Relief über einer Kapellen- 
thür, welches die Grablegung vorstellt und, in den Aeusserungen des - 
Schmerzes, einen Beleg für das heftig Leidenschaftliche seiner Richtung 
giebt. In ähnlichem Bezuge sind die Bronzereliefs an den Kanzeln vgn 
S. Lorenzo in Florenz, zu den spätesten Werken des Meisters gehörig, 
anzuführen; sie enthalten Scenen aus der Geschichte Christi. Ein Flach- 
relief, Madonna mit dem (etwas derben) Kinde, im Berliner Museum. 
 Einige der Statuen, Welche Dünatello gefertigt, bezeichnen wiederum 
sein realistisches Streben auf sehr entschiedene Weise. So die, aus Holz 
geschnitzte Statue der heil. Magdalena, im Baptisterium S. Giovanni zu 
Florenz, die als die Bewohnerin der Wüste gefasst ist und in den 
anatomisch genauen Körperformen das Gepräge strenger Ascetik trägt. So
	        
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