Schule.
Die tosoanische
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Evangelisten und von Propheten. Während dieser Arbeit führte er
mehrere grosse Bronzestatuen für die äussere Dekoration der Kirche Or-
sanmicehele zu Florenz aus: die des Täufers Johannes (1414); die vor-
züglich bedeutende des Matthäus (1419- 1422), und die des hfStephanus.
Auch gehören in diese Zeit (seit 1417) zwei Reliefs für das Taufbecken
in S. Giovanni zu Siena, die Taufe Christi und die Wegführung des
Johannes zu Herodes vorstellend. Unmittelbar nach Vollendung der
ebengenannten Thüren erhielt Ghiberti den Auftrag, noch ein andres
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Von der älteren Bronzethür Ghibertfs am Baptisterium zu Florenz.
ähnliches Werk zu fertigen, welches für das Hanptportal des Baptisteriums
bestimmt ward, während man die Arbeit des Andrea Pisano an das zweite
Seitenportal versetzte. Hier verliess er die alterthümliohe Anordnung
und den alterthümlichen Styl und zeigte sich in jener Eigenthümlichkeit,
die bereits oben näher eharakterisirt ist. Diese Thüren enthalten in zehn
grossen Feldern Scenen des alten Testaments, und ausserdem in der Um-
fassung derselben zahlreiche Figuren und Köpfe, sowie höchst anmuth-
volle Ornamente. Der Auftrag der Arbeit ward dem Ghiberti bereits 1m
Jahr 1424; die Hauptreliefs waren im J. 1447 vollendet; die gänzliche
Vollendung fällt indess erst ein Jahr nach seinem Tode, in das Jahr 14b6.
Es ist bekannt, dass Michelangelo von diesen Thüren sagte, Sie 591911