Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Kalb 
Die mod. 
Arch. 
g9gen 
bis 
des 
das Ende 
J ahrh. 
einer genaueren Nachahmung ihrer Formen getrieben zu haben scheint. 
Die Werke, welche er hier ausführte, haben, abweichend von den frühe- 
ren, entschieden jenen Charakter, der oben als der des 16. Jahrhunderts 
bezeichnet ist; auch sie zeigen zwar noch viel Grazie, viel feinen Sinn 
und Geschmack, zugleich aber verbinden sie damit eine Grösse des 
Sinnes, eine Schönheit der Verhältnisse, einen schlichten Adel in der 
Behandlung, der lieber durch höchste Einfachheit als durch üppige 
Ueberladung zu wirken sucht. Als seine Hauptbauten in Rom sind zu 
nennen: der Palast der Cancelleria, die Fagade mit leichten Pilasterstel- 
lungen, auf denen gerade Gebälke ruhen, geschmückt, der Hof (eine der 
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Hof der Cancelleria von Bramante. 
schönsten derartigen Anlagen der ganzen Renaissance) auf sehr anmuthige 
Weise von zwei Säulenarkaden, übereinander, umgeben;  der ähnlich 
dekorirte Palast Giraud; sehr bedeutende und umfassende Anlagen im 
päpstlichen Palast des Vatikans, die später indess bedeutend verändert 
worden sind. (Dazu gehörig die Logen um den Hof des h. Damasus, die 
aber von Bramante nur begonnen und von Rafael beendet wurden);  
ein Rundkirchlein im Hofe von S.Pietr0 in Montorio, mit einer dorischen 
Säulenstellung umgeben, sehr gerühmt, und in der That überaus reizend 
gedacht und gegliedert;  endlich die Leitung des Neubaues der Peters- 
kirche. 1 Dieser Neubau hatte bereits, doch ohne sonderlichen Erfolg, im 
J. 1450 begonnen; jetzt wurde, im J. 1506, ein neuer Grundstein gelegt, 
indess das Werk auch nicht bedeutend gefördert; der von Bramante ent- 
worfene Plan für die Peterskirche bildete einen mächtigen Kuppelbau 
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der Peterskirche 
134, E. 
1 Ueber die Geschichte des Neubaues 
in der Beschreibung der Stadt Rom II, S. 
besonders Plairner
	        
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