Vierte
Periode.
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tende Denkmale des 16. Jahrhunderts die Kathedrale von Salamanca,
seit 1513 als stattliche Hallenkirche erbaut, und die Kathedrale Yen Se-
govia, seit 1522 in Nachahmung des reich entwickelten franzosischen
Hochbausystemes errichtet. Ferner die Kirche S. Juan de läs Rt-ipes
zu Toledo, 1494-98 von Ferdinand und Isabella erbautl eins er g an-
zeiidsten Prachtstücke spanischer Dekoration, mit entschiedenem Ueber-
anve zu den Formen der Renaissance u. a. m.
g UAID freiesten entfaltet sich die üppig reiche Dekoration dieser dsllat"
zeit an den Einzeltheilen, Fagaden,_ Kapellen u. dergl., welche. in ieseä
Epoche den älteren Monumenten hinzugefügt wurden. Die reichste 1111
2 gewaltigste der spanischen Kirehen-Ffbgßden
zeigt die Kathedrale von Bnrgos. Der
Mittelbau hat zwei grosse Spitzbogenfenster
d d "ber eine zierliche Galerie als Ab-
un M".
schluss; die beiden Thurme sind auf den Ecken
lfjfliiiiilqliiijtfi nach Art der deutschen Fagadenanlagen ange-
ordnet und, obgleich ohne achteckiges Ober-
geschoss mit schlanken achteckigen Steinspitzen
bekrönt; welche eine reiche Maasswerkdurch-
IEEiiiiL "d; brechung zeigen. Als Meister dieser Theile
wird ein Deutscher, Johann vän Kdiilmtseit
1442 auf eführt doch entsprec en ie e was
derben uäid schweren Einzelheiten nicht alle:
Jä edlen feinen Gefüge der rheinischen Got i .
Smfdann wurde 83a 1487 dem cm die Ca-
Vli f" pelle del Condestahle hinzugefügt, eins
Pfeüeykrbuung in s. Juan a; los der uppigsten Prachtstucke" der spanischen G9-
Reifes z" T0160": (Nach thik, mit zackenbesetzten Bogen, mit geschweif-
Anm) ten Bogennischen und allen erdenklichen Zier-
formen dieses Styles versehen. Auch die im _J. 1539 einglestüäzte Kuppsäl
der Vierung erhielt eine Wiederherstellung bis 1iä3677 Wofn erelts en
schied e ltüschunu- mit den Elementen der Renaissance eintrat.
A? der Katlijedrale von Toledo wurde die ungleich angelegte
Fagade in dieser Zeit an der Siidseite dlllrch 9111911 Thurm gefchmuckt
(1380-1440), der unterwärts viereckig, 111112 Mßasswerk delfonrta ab?
achteckig mit späterer barocker Spitze erscheint. Ausserdem. ist das „Lo-
wenportalü. am südlichen Querschiff ein prächtiges spatgothisches Werk,
jedoch mehr im Style französischer Gothik, seit 1459 11rch_ Apnequin
de Egas aus Brüssel ausgeführt. Werke hochster Pracht in acht spa-
nischem Geiste sind dagegen die Capelle Santiago, vom Ende des 15. Jahr-
hunderts, der Lettner des Chores, und die im Mittelschiffe llpeleigenähgla-
pilla mayor. Aehnlich reich, mit maurischen Formen vermisc t, ie ure
des K "t lsaales der Kathedrale.
Agiilclhe die Kathedrale von Leon empfing in dieser Spätzeit Ein-
zelnes an äusserer Ausstattimg, so namentlich den südlichen Thurm der
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1 Denkmäler der Kunst, T. 58 (3, 4),
K11 81er, Handbuch der Kunstgeschichte. 11,
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