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Die Kunst des gothischen Styles.
glanzvollster Dekoration, namentlich in üppigster Ausbildung dieser reichen
Gewölbformen, zu der denkbar höchsten Wirkung. Verhältnissmässig arn
einfachsten behandelt erscheint die Beauchamp-Kapelle zu War-
wick, die Grabkapelle des 1439 gestorbenen Richard Beauchamp, Grafen
von Warwick, 1475 eingeweiht. Sie hat Netzgewölbe und reiche Maass-
werkmuster an den Wänden und den breiten Fenstern. Bedeutender
sodann ist die Kapelle des King's Oollege in Cambridge, die erst
1530 beendet wurde. Bei einer Höhe von 78 Fuss und einer Breite von
45 F. hat sie die ungewöhnliche Länge von 310 F. Zwischen die nach
innen gezogenen Strebepfeiler sind niedrige Kapellen eingebaut, welche
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Durchschnitt vom Oberbau der Kapelle Heinrichh VIL, mit dem Fenster
(Nach Breston Reale und Brayley.)
der Westse
die Gesammtbreite des Baues auf 78 F. steigern. Die Dienste verbinden
sich mit Quergurten, welche die ungemein brillanten Fächergewvölbe
rhythmisch durchschneiden. Die Gesammtwirkung ist bei aller Pracht
feierlich gemessen, und auch das Aeussere zeigt edle Formen. Aehn-
licher Anlage und Ausbildung ist die St. Georgs-Kapelle zu Wind-
sor, im 14. Jahrhundert gegründet, gegen Ende des 15. vergrössert und
im 16.' Jahrhundert vollendet, ein dreischifiiger Bau von 218 Fuss Länge
und 65 F. G-esammtbreite, von einem kurzen Querschilf durchschnitten.
Sämmtliche Bogenformen haben die gedrückte Gestalt des Tudorbogens,
an allen Theilen, namentlich den Fenstern und vorzüglich dem kolossalen
Westfenster herrscht das perpendikuläre Maasswerk, an den Wölbungen
entfalten sich alle die reichen Dekorationsmuster dieser Schlussepoche-
Endlich ist als höchste Leistung dieses üppig verschwenderischen Styles
die Kapelle Hßinrißlfs VII-l am Ostende der Kirche" von West-
minster zu London, 1502-20 erbaut, zu nennen. Dreischiflig erstreckt
sie sich in 104 F. 6 Z. Länge bis zum polygon geschlossenen Chor mit
einem System von kräftigen polygonen Strebemassen eingefasst, zwischen
Denkmäler
der Kunst,