Vierte Periode.
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Auch der Profanbau erlangt in dieser Spätzeit den Reiz mannigfach
malerischer Anlage und reicher Ausbildung. Das edelste Werk dieser
Epoche ist das Haus des Jacques Coeur zu Bourges, 1443-53 erbaut,
eine völlige Schlossanlage, die sich in edler Gestaltung um einen Innen-
hof reiht. Sodann zu Paris das Hotel de Cluny, die ehemalige Resi-
denz der Aebte von Cluny, vom Ende des 15. Jahrhunderts. Dem ita-
lienischen Meister Fra Giocondo, und zwar wohl mit Unrecht, wird das
30111088 M eillßllt bei St. Amand zugeschrieben, ein Bau von üppig
phantastischer Ausstattung. In geschmackvoll prächtiger Weise aus-
gebildet das Hotel des Ambassadeurs (auch
ä Hotel düingleterre) zu Dijon; in einfache-
ii rer Art, mit vielen maasswerkgeschmückten
f Dacherkeindas Schloss von J osselin und
. i Ziänfiiäiflmäitiiiliil lll? tääiiäslii
hohe. 4'. l'i-
jä der Normandie, namentlich zuRouen. Als
71' Prachtstuck reichster Dekoration die Jünge-
jpef yfwvttg. renThe1le(1499) des Palais de Justice,
f, 3 die älteren von 1493 einfacher; besonders
yysvhrpns-i b - die obere Bekrönung ein Musterbeispiel
tygrtartgd klhh t 1.. d
i. _u ns er, g anzen ster, aber auch willkur-
i ' lichster Dekoration.
Unter den Stadthäusern verdient das"
götelhde ville von St. Queiitin besondere
rwä nung, eine tüchtige Nachahmun
iiandrischer Vorbilder. Schlichter das zä
Noyon und das zu Saumur. Sodann ein
t, e. i m er au ein er es
i Jahrhunderts. i
„ Die Sü dlande beharren bei der bunten
' F " Mannigfaltigkeit der Richtungen, welche
V03 gääpäilüäel tdes Palais de Jusqce schon die vorhergehende Epoche kennzeich-
Thelle- net. Der Chor der Kathedrale von Tou-
louse schliesst sich, in den Detailfomien
der Spafzeit, dem Schema der nördlichen Schule an; die Kathedrale von
Auch, Seit 14:39 erbaut, und die Kirche S. Michel zu Bordeaux,
fllese 1850911 mit geradeni Chorschluss, haben verwandte Elemente des
Inneren Aufbaues. _Reich entwickelte Thurmanlagen nach nördlichem
SYSÜGIII finden Slßh bel der Kirche von Mirepoix, der 1362 begonnenen
Kathedrale von Mßllde, und in vorzüglich stattlicher Anlage und zier-
leher Durchbildung an der Kathedrale von Rhodez. Ferner gehört
hleher das Praßhtvßlle Querschiif der Kathedrale von Limoges. Höchst
bedeutend sodann die im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert datirende
Knolle Sf- Nizißl" Zu Lyfm, in breiten, schweren Verhältnissen mit
gedrückten Scheidbegßn, brlußlltell Gewölben und bunten Fenstermaass-
Werken aufgeführt. -In der PPOVEIICG gehören die Haupttheile der Kirche!