Vierte Periode.
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Franken bietet zunächst in den Bauten zu Nürn b erg einige
namhafte Belege für die Entwicklung der spätgothischen Bauweise. Be-
sonders der Chor der Lorenzkirche, 1 seit 1439-77 dem älteren
Langhaus vorgelegt, ist ein durch das Vorbild von St. Sebald veranlass-
tes Beispiel hoher stattlicher Hallenanlage mit weitem Umgange. Ein
merkwürdiger Bau war sodann die
neuerdings zerstörte A u g u s ti n e r-
kir eh e mit schlanken Fächerge-
wölben; als einfache Bauten der Spät-
zeit sind die Karthause (noch vom
Schlüsse des 14. Jahrhunderts) und
1'511.15 Ä m 1500 errichtete Jakob skirche
3111638111161); endlich als kleinere An-
lagen die Kapelle des h. Geist-Spi-
"ä;r84iif7i M tals, aus der ersten Hälfte des 15.
llttll " j i! Jahrhunderts, die zierlich entwickelte
Kapelle des Landauer Brüder-
h; {Alt w? klosterslflfggl-äß updl dieJliolz-
schuher sc e ape e au (em o an-
niskirehhofe.
jägagg Von Profanbauten gehoren hleher:
ä das reizvoll ausgestattete "Chörlein"
neu erbaut; die alten, 1521-22 durch
7 Meister Hans B ehaim d. a. aus-
t geführten Theile des Rathh au s e s
ll t Zu den Hochbauten dieser Gruppe
l L J. gehört noch die einfache Kirche von
iliiffl s chwabach (1469-95), während
"l; dagegen der Hallenbau auch hier in
J-"iittjtl; 54 dieser Epoche mehrfach in Aufnahme
Ülli- kommt. S0 der Chor der Kirche von
7315-174 Weissenburg, 1527 geweiht, durch
C - reiche Gewölbe und gute Details aus-
Das hörlcin am Pfarri v t
der im J. 1523 vollendete Chor der Grumbertuskirehe zu Anspach,
ein eigenthümlieher und stattlich entwickelter Bau.
Dekorative Werke dieser Epoche rühren besonders von der Nürn-
berger Schule und sind durch grossen Reichthum und Fülle der Formen
ausgezeichnet, meist Erzeugnisse Adam Kraft's und seiner Werkstatt. Das
Prachtwerk unter ihnen ist das 64 Fuss hohe Tabernakel in St. Lorenz
zu Nürnberg (1496-1500; geringere zu Schwabach, vom Jahr 1505,
Zll Kalkreuth, zu'Fürth, zu Heilsbronn u. A.
1 Denknfäler
der
Kunst,
L