Dritte Periode.
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Endlich tritt Giovanni in völlig selbständiger Stylvollendung "auf in
den Sculpturen der Kanzel von S. Andrea in Pistoja (1301), voll gei-
stiger Bewegung in höchst lebendig ausgebildeten Formen.
Eine spätere Kanzel, im Dom von Pisa (1311), ist nur noch in zer-
streuten Fragmenten (theils an der jetzigen Kanzel, theils auf einer obern
Galerie des Domes) vorhanden, welche schon mehr einseitige gothische
Manier verrathen. Von seinen Madonnenstatuen ist diejenige über der
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Blaria und Elisabeth.
Vom Dom zu Orvieto.
(Nach Gruner.)
zweiten Südthür des Domes von Florenz die schönste und würdigste, '
andere, z. B. in Pisa und in hladonna dell" arena zu Padua dagegen
manierirt bis zum Herben, so dass namentlich die ausgeschwungene Stel-
lung so empündlieh wirkt als bei irgend einer nordischen Statue.
Das Grabmal Benedicfs XI. (gest. 1304) in S. Domenico zu Peru-
gia ist eine ungleiche, zum Theil treifliche Arbeit, die Grabstatue des
EIJYiCO Sßfßvßgno in dem genannten Oratorium der Madonna dell, Arena
zu Padua durch Detail-Naturalismus merkwürdig. Eine Anzahl wahr-
scheinlich ächtera doch nicht erwiesener Arbeiten Giovannfs findet sich
im Oampo Santo zu Pisa.
An Giovanni schliesst sich eine namhafte Folge von andern toskani-
sehen und selbst aussertoskanisehen Bildhauern an; ja fast die ganze
italienische Sculptur des 14. Jahrhunderts erscheint beinahe ebenso theils
unmittelbar theils mittelbar von ihm wenigstens berührt, wie die Malerei
von Giotto, Pisa, in derANähe von Carrara, war die wichtigste WVerk-
Denkmäler
der
Kunst,
Taf.