Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

Dritte Periode. 
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wird im Beginn des 14. Jahrhunderts nach Mecklenburg übertragen und 
tritt dort in edelster Ausbildung und vollendetster Buchführung zunächst 
an der Cistercienserkirche zu Dobberan auf. Nach einem Brande vom 
J. 1291 erneuert und 1368 geweiht, zeigt Sie das Pfillßip der französi- 
schen Kathedralen mit niedrigen Abseiten, polygonem ChOTSChIIISS Sanunt 
Umgang und Kapellenkranz consequent in die Backstein-Architektur über- 
tragen. Den schönen Verhältnissen des Baues entspricht die Feinheit und 
Mannigfaltigkeit in den Details.  Minder edel, aber noch grossartiger 
tritt dieselbe Auffassung amDom 
j g x zu Schwerin (gegen 1365 bis 
 ß 7 Y 4 _ 1375 begonnen und erst in der 
I7 i m  folgenden Epoche beendet) her- 
lix  vor; die Ohorbildung befolgt 
4)  I  Q dasselbe reiche Schema, die 
 l v)  Höhe des Mittelschiifes erreicht 
-   i 100 Fuss bei 39 F. Weite, die 
sgk l v4 Pfeiler sind hier wie in Dob- 
v v beran auf quadratischer Grund- 
lil  form klar gegliedert und mit 
Diensten versehen.  Von den 
Chorhaupt des Domes von Schwerin. (Nach Lübke.) übrigen Kirchgn digser Gfuppg 
gehören nur der Chor der Ma- 
rienkirche zu Wismar, 1339-54 erbaut, und der geradlinig geschlos- 
sene Chor der Georgenkirche ebendaselbst in diese Epoche. Das Üeb- 
rige später.  
Die Katharinenkirche zu Lübeck, 1335 gegründet, zeigt sodann 
dasselbe System des Schiffbaues, bei ebenfalls vereinfachtem, aus drei 
Polygonschlüssen bestehendem Chore. In verwandter Art sind die Petri- 
kirche und die Jakobikirche zu Rostock durchgeführt. Dagegen 
zeigt der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaute Chor des 
Doms zu Lübeck die volle Ausbildung des französischen Kathedralen- 
styles mit Umgang und Kapellenkranz.  Einfachere Bauten sind sodann 
noch die fürüschiffige Petrikirche zu Lübeck, die Nikolaikirehe zu 
Rostock, die fünfschiffige Johanniskirche zu Lüneburg, die Mi- 
chaelskirche und die Lambertikirche daselbst, die Wilhatlikirche 
zu Stade, endlich S. Peter, S. Katharinen und S. Jakobi zu Hamburg, 
die Johanniskirche zu Bremen und die älteren Theile der Klosterkirche 
zu Wienhausen bei Celle, 1307-43 erbaut. 
In den brandenburgischen Marken wird seit dem Beginn des 
14. Jahrhunderts die kirchliche Architektur vorzugsweise städtisch, und 
vielleicht im Zusammenhange damit ist hier der Hallenbau überwiegend. 
So in der den ersten Decennien des Jahrhunderts angehörenden Marien- 
kirche zu Frankfurt a. d. Oder, mit polygonem Chor und breitem 
Umgange, sowie geräumigem Querbau. Das Langhaus wurde nachmals 
zu fünfschiffiger Anlage erweitert. So in mehreren gleichzeitigen Bauten, 
der Marienkirche zu Gransee und Wittstock und der Jakobikirche 
zu Perleberg, deren jüngerer Chor von 1361 datirt, besonders aber 
in der glänzendsten Leistung dieser Epoche, der Marienkirche zu
	        
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