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Die Kunst des gothischen Styles.
Chor in verwandter Anlage hinzugefügt, doch mit Erhöhung des Mittel-
sehiffs, ohne dass indess dadurch selbständige Oberlichter erzielt würden.
Die Verhältnisse sind weit und licht, hallenartig, die Details im Einzelnen
schon nicht ohne Willkür; am Aeusseren wird das gewaltig hohe lastende
Dach zum Theil durch brillant dekorirte Seitengiebel verdeckt. Der
Thurmbau gehört der folgenden Epoche. Ein anderer, minder umfang-
reicher Bau daselbst, S. Maria am Gestade, oder Maria Stiegen,
datirt ebenfalls aus zwei Epochen: der einschiflige, lange Chor mit zier-
lieh reicher Dekoration ist um die Mitte des 14. Jahrhunderts begonnen
und bald nachher ausgeführt; das ebenfalls einschiftige, unregelmässig
anschliessende Langhaus seit 1394 hinzugefügt. Die spielend dekorativen
Formen des Aeusseren, namentlich der Thurm, gehören der folgenden
Epoche an. Ebenfalls einsehifüg, in einfach edlen Formen durchge-
führt, mit einem achteckigen Thurm auf dem Chor ist die Kirche der
Karthause Gaming, 1332-42 erbaut; von ähnlicher Anlage die Kirche
der Karthause Aggsbaeh bei Melk, vom J. 1380; bedeutend erscheint
X der Chor der Stiftskirche zu Z wetl,
v. 1343-48 erbaut; ferner die edel
x- durchgebildete, mit dreifachem Po-
i: lygonchor und zierlich durchbro che-
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Stellung einzunehmen. Die Gründung des Baues fand angeblich 1334
statt; die glänzendere Ausstattung des AeuSSeren gehört der späteren
Epoche. Ferner in Ober-Ungarn: die Kirche von Bartfeld, die Ruine
der Klosterkirche von Szent-Lelek (H. Geist) aus der zweiten Hälfte
des 14. Jahrhunderts u. a. Im Südwesten sodann die Kirche von Kesz-
thely am Plattensee, einschiftig, mit grosserFensterrose an der Westseite,
und polygonen Diensten.