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Die Kunst des gothischen
Styles.
vorhanden; die glanzvollsten von allen in den Kathedralen von Bourges 1
und von le Maus.
Dentsche Glasmalereieil aus der gothischen Frühepoche sind nicht
in erheblicher Zahl vorhanden. Einige Stücke von einfach derber Be-
handlung, aber zugleich von bezeichnend strenger und kräftiger Fassung
der primitiven Stylelemente, aus der Stiftskirche von Wimpfen im Thale
stammend, werden im Museum von Darmstadt bewahrt. Andre, aus der
Schlusszeit des Jahrhunderts, im voll entwickelten Stylgepräge, in den
Glasbild der Geburt Christi
aus der Stiftskirche zu WiInpfen
Thal
10h F.
Müller.)
Fenstern des alten Kapitelsaales zu Klosterneuburg 2 in Oesterreich,
(ursprünglich für den dortigen Kreuzgang gefertigt). Noch andre, in
umfassender Folge, und zum Thei] von grosser Schönheit der Composition
und der Farbenwirkung, im Münster von Strassburg, im Chore der Eli-
sabethkirche zu Marburg u. s. w. Englische Arbeiten in den Ka-
thedralen von Canterbury, York, Lincoln. Spanische in der
Kathedrale von Toledo.
Für
kommen
die ausser unmittelbarem Bezug zur Architektur stehende Malerei
vornehmlich die Handschriftbilder in Betracht. Sie geben
1 Martin et Oahier, vitraux de 1a cath. de Bourges. 2 Camesirla, die älte-
sten Glasgemälde des Chorherrn-Stiftes Klosterneuburg, im Jahrbuch der K. K,
Central-Commission, II.