Zweite Periode.
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bereits Werke von ausgezeichneter Bedeutung: ausser dem nicht mehr
vorhandenen Grabmonumente Papst Urban's IV. (gest. 1264) zu Perugia
den grossen Brunnen auf dem Domplatze daselbst
i (um 1280, wenigstens den grössern Theil der
daran beiindlichen Sculpturen,) die reiche Aus-
"k? stattung des Hochaltars im Dom zu Arezzo (seit
I? f " _ 1286) u. a. m. Er weiss seinen Gestalten häufig
l 7' h" einen Zug schlichter Grösse und einfachen Linien-
t l Verhältnisses zu geben, der in der That noch dem
Ä f x in der frühgothischen Bildnerei des Nordens vor-
iy _ herrschenden Grundgefühle entspricht. Aber er
t l t j bekundet zugleich die Schritte weiterer Entwicke-
' X f v lung; er gehört mit einem Theile seiner Werke
4 auch äusserlich bereits dem 14. Jahrhundert an;
lt I er steht im Uebrigen an der Spitze einer grossen
Schule, einer umfassenden Stufenfolge von (nicht
allein im Fache der Bildhauerei thätigen) Künst-
lern, deren Streben und Wirksamkeit wesentlich
i der folgenden Periode anheimfällt. Es ist sonaeh
1 angemessen, seine nähere Besprechung der letz-
teren vorzubehalten.
ä Hier sind dagegen noch ein Paar andre Werke
X vom Schlusse des 14. Jahrhunderts einzureihen,
Engelgestalt, vom Grabmale des Arbeiten von der Hand des Giovanni Oosma
säü 81x53- zu R_om: das Qrabmonurfnent des Bischofs Duran-
"duqgincourtf t dus in S. Mama sopra Mmerva und das des Kar-
dinals Consalvo (gest. 1299) in S. Maria maggiore. 1
Die Gestalten ihrer einfachen bildnerischen Ausstattung sind durch das
Gepräge stiller Weihe ausgezeichnet.
Pßni
811.
Ueber die spanische Sculptur der gothischen Frühepochen fehlt es
an näherer Mittheilung. Zu erwähnen ist, dass die Querschißportale der
Kathedrale von Burgos die übliche bildnerische Ausstattung haben und
in diesen Arbeiten die schlichten Typen des 13. Jahrhunderts, wie es
scheint: mit fein belebten und empfundenen Einzelmotiven, zur An-
schauung bringen.
Ma
erei.
Auf die Malerei
ebenso gewichtigem,
als auf die Sculptur.
War die Einführung der gothisehen Architektur von
in gewissem Betracht von noch grösserem Einüusse
Auch ihr wurden in inniger Verbindung mit jener
1 Es sind dieselben Monumente, die wegen ihrer Arehitekturform (I, S. 578)
und wegen der an ihnen befindlichen Mosaikmalereien bereits I, S. 578 erwähnt
wurden.