Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 2)

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Die Kunst des gothisehen Styles. 
südlichen Portales der Ostseite, eine Anzahl isclirter Statuen in den Seiten- 
räumen des Ostchores, eine Reiterstatue des hl. Königs Stephan von Un- 
garn ini Innern des Schiffes an. Es ist eine von jenen altern Werken 
 Wesentlich abweichende Richtung, die sich 
, ü-ifgjyläq in diesen Arbeiten geltend macht; mit einem 
  W gewissen trocknen Ernste gehen sie auf 
 V p {f feierliche Ruhe aus, theils durch eine 
 '  k, glückliche Aneignung klassischer Gewand- 
. au, n motive, tlieils durch die volle Einfalt der 
f  E?" r grossen Linien des gotliischen Elements; 
 y ß ü), dabei zeigt sich auch hier eine sorgliche 
i f Beobachtung natürlicher Bildung, in den 
M,   l C nackten Gestalten vcn Adam und Eva, in 
 Wild i;  X dem Rosse JenenReiterstatue, dessen Kopf 
y i-  XK ungemein lebendig behandelt ist, während 
 l "l, x N x" K, sie zugleich, im Streben nach affektvollem 
   L_' Ausdrucke, der Gesiehtsbildung mehrfach 
If    ein conventionelles Lächeln geben, welches 
 Z X3 an die Typen altgriechisch äginetischer 
Z x Seulptur erinnert.  Mehrere Grabsteine 
,  i 'bischöflicher Personen, welche sodann unter 
Xi)  den Bamberger Arbeiten in Betracht kom- 
 s ß men, haben bei sehr einfacher Fassung der 
l ) X  x), Gestalt dieselbe äginetische Gesichtsbildung. 
i, Sie findet sich an Monumenten, welche 
 , i,  Personen des 11. Jahrhunderts gewidmet 
j l  sind, ebenso aber noch bis gegen den Schluss 
 i  des 13. Jahrhunderts, an dem Grabsteine 
i des Bischofs Berthold von Leiningen (gest, 
1285). Es 'darf mit Zuversicht angenom- 
 men werden, dass dieser Typus, seiner Ab- 
' sieht nach, welcher mit den geistigen Stre- 
,  bangen der gothischen Epoche in wesent- 
 k V lichem Einklange steht und sich später (zu- 
(X mal im 1:1. Jahrhundert) in den Ausdruck 
. , 1 einerSentimentahtatvonnatürlichererWeich- 
 f   heit löst, überhaupt erst mit dem Ein- 
i    Tyvs treten der güthischen Stylform aufgekom- 
  V -  men ist, dass daher die den älteren Per- 
) , f sonen gestifteten Werke gleich den üb- 
 i, rigen erst in dieser jüngern Zeit entstan- 
  den Sinä- 1  Dasselbe ergiebt sich bei 
dem Marmorsarkophag des Bischofes Suid- 
irritierte?äsxdidzrdisie er von Marßndorf, nachweisen Enges 
(r. K.) Clpmens 11., (gest. 1047). Dieser, mit Spä- 
1 Nach dem Neubau des Domes; ebenso, wie derartige Beschaifung von 
Denkmälern für die Personen vergangener Zeit aueh anderweit als Folge bedeu-
	        
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