Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

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III. 
Das Alterthum des mittleren Asiens. 
mit eingewirkten phantastischen Gestalten gerühlnt- 
in den Zierden, welche auf den assyrischen Reliefs 
geritzt sind, ihr Vorbild zu finden. 
Auch diese scheinen 
den Gewändern ein- 
Die 
Residenzen. 
Die Kunst des Perserreiehes' tritt uns in voller und lebendiger An- 
schauung entgegen. Dies betrifft diejenigen Denkmäler, welche in den 
Stammsitzen der persischen Herrscher, im Innern des eigentlich persi- 
schen Landes, wo zugleich die Grabstätten der Könige waren, ausgeführt 
wurden; während es uns für die Denkmäler der Residenzen, welche an- 
derweit zum Hoflagei" der Könige dienten, allerdings wiederum an der 
wünsehenswerthen näheren Kunde fehlt. Zu den letzteren gehört, ausser 
Babylon, die Stadt Susa, östlich vom Tigris, deren Sehutthügel, in der 
Gegend des heutigen Sehuseh, noch undurchforscht sind. Sodann das gross- 
medische Ekbatana (das heutige Hamadan), von dessen Königsschloss 
und Tempel uns berichtet wird, dass dort die Einzeltheile der Architektur, 
namentlich Säulen und Deckwerk,  vielleicht nach babylonisehem Vor- 
bilde  aus kostbarem Holze bestanden und reichlich mit Gold und Silber 
bekleidet waren. Wenige Architekturreste (von Stein) und das Fragment 
einer kolossalen Löwenfigur, in der Nähe von Hamadan, deuten, wie es 
scheint, auf die persische Epoche zurück. 
Pasargadä. Versuche. 
Der ältere Stammsitz der persischen Könige war Pasargadä, in 
der Gegend des heutigen Murghab. Die wichtigsten der dortigen Denk- 
mäler beziehen sich auf Oyrus, den Gründer der persischen Herrschaft 
(559-529 v. Ohr.) und erscheinen als die ältesten Werke dieser Epoche. 
Ein bestimmt eigenthümlicher Styl ist an ihnen noch nicht ausgebildet; 
sie bekunden vielmehr, dass das neue, noch uncultivirte Herrschervolk sich 
vorerst mit den künstlerischen Typen begnügte, welche es hier und dort 
bei den Völkern vorfand, die sich einer bereits ausgeprägten Cultur er- 
freuten, und dass es diese Typen ohne allzu grosse künstlerische Sorge 
zu einem Ganzen zusammenwarf. Wir finden hier neben assyrischem und 
babylonischem Element eine merkwürdige Aufnahme griechischer Formen 
(die irgendwie aus den griechischen Staaten Kleinasiens herübergeführt 
sein mussten), und selbst Aegyptisches wird nicht verschmäht. 
Unter diesen Denkmälern sind zunächst die Reste eines Pallastes von 
Bedeutung, schlanke unkanellirte Säulen mit einer Basis, deren Pfühl in 
1 Ker Porter, travels etc. Texier, Description de lkkrmenie, de 1a Perse etc. 
Ooste et Flandin, voyage en Perse. Gailhabaudh Denkmäler der Baukunst. 
Lief. 3, 52. Heerexfs Ideen I, I.
	        
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