Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

Medien. 
Neu-B abylon. 
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Festigkeit, Strenge und Herbheit haben. als die späteren. Zumeist alter- 
thümhch erscheinen die Sculpturen an den Resten von Arban, Portalsculp- 
turen der eben bezeichneten Art, in einem besonders harten, rohen und 
Schweren Style. Ungleich vollendeter sind die der älteren Palläste von 
Nimrud; aber auch sie haben in der Behandlung der Gestalten, nament- 
lich der Muskulatur, noch eine auffällige Derbheit, ein scharfgeschnittenes, 
zum Theil gewaltsames Wesen, welches die Absichtlichkeit der Wirkung 
zur Schau trägt. In den Werken der jüngeren Epoche mildert sich dies, 
und neben Einzelnem, was allerdings schon abgeschwächt erscheint, sind 
es insbesondere jene mit glücklicherer Freiheit durchgeführten Relief- 
Compositionen, welche hieher gehören. 
Besondre Eigenthümlichkeiten, namentlich in Betreff ihres mehr my- 
thisch-phantastischen Inhaltes, haben die kolossalen Felssculpturen von 
Bawian und Malthaijah. Ihr Styl entspricht dem der ninivit-ischen Bild- 
nerei, doch, wie es scheint, nicht ohne eigenthümliche Modificationen. 
Die Aufgrabungen der ninivitischen Denkmäler sind zu Khorsabad 
auf Veranlassung der französischen, zu Nimrud und zu Kujundschik auf 
Veranlassung der englischen Regierung geschehen. Die wichtigsten der 
bildnerischen Reste des erstgenannten Ortes sind nach Paris, in das Museum 
des Louvre, die der letztgenannten Orte nach London, in das britische 
Museum, entführt worden. 
Ueber die künstlerische Thätigkeit des medischen Reiches, welches 
sich schon vor dem Sturze des assyrischen aufgethan hatte, fehlt es uns 
an näher eingehenden Berichten und zur Zeit noch an aller genügenden 
Anschauung. Von der durch Dejoces (um 700 v. Ohr.) erbauten Residenz 
Ekbatana wird erwähnt, dass sie mit sieben Ringmauern umgürtet 
gewesen sei, eine über der andern emporragend, jede durch andre Fär- 
bung, die obersten durch Bekleidung von Silber und von Gold ausge- 
zeichnet. Die ninixritischen Reliefs enthalten die Darstellung derartiger, 
mit mehrfachen lllauerringen umgebenen Bergfesten. Man sucht dies alte 
Ekbatana nordwärts, in dem atropatenischen Medien, und unterscheidet 
es von der gleichnamigen Hauptstadt Gross-Mediens, deren Blüthe später fällt. 
Neu 
Babylon. 
Ueber die Kunst des neubabylonischen Reiches, d. h. über die Mdnu- 
mente der Residenzstadt Babylon in dieser späteren Epoche, besitzen 
wir umfassendere Berichte: auch haben sich ansehnliche Reste derselben, 
in der Gegend des heutigen Hillah, erhalten. 1 Doch haben die letz- 
teren eine nähere Belehrung über die Art und Weise der künstlerischen 
Ker Porter, 
Georgien, Persia etc. 
travels in 
Heaven's Ideen, I,
	        
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