Periode.
Vierte
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Pathos auszeichnen. (Die Bilder am Untertheil der Wände von späternt
Händen. Zu bemerken: dass das Gebäude selbst, nach dem Entwürfe
eines fremden Architekten gebaut, schon gothisch ist, (vergl.unten,) dass
aber so wenig in den älteren Wandmalereien des Chores wie in den ge--
nannten von Oimabue eine Hinneigung zu gothischen Stylprincipien er-
sichtlich wird.) Gegen den Schluss seines Lebens erscheint Cimabue
an dem kolossalen Ohormosaik des Domes von Pisa betheiligt, den thro-v
nenden Heiland nebst Maria und Johannes darstellend. Wie viel davon
ihm angehört, erhellt nicht; das Hauptsächliche dieser Arbeit folgt wie-
derum den byzantinischen Typen.
Für das lange Beharren an diesen in der toscanischen Kunst liegen
noch andre Beispiele vor. Das Chormosaik von S. Miniato bei Florenz
vom J. 1297, dessen Verfertiger unbekannt ist, schliesst sich ihnen noch
in auffälliger Strenge "an; während ein namhaftermMeister dieses Faches,.
Gaddo Gaddi (gest. 1312) in
seinem Hauptwerke, der Krönung
Mariä im Dome zu Florenz, mit
i, der byzantinisirendenTechnik aller--
' (f Ä j dings die freiere Würde des Cima-
w; w "s. J ' bue wohl zu vereinigen weiss.
, 1 Auch Siena hat in einem
K Madonnenbilde von Diotisalvi
l (1281) in der Servitenkirche ss.
Concezione eine Arbeit, die von
' l ) der Leistlmg jenes Guido wiederum.
in roheren Byzantinismus verfällt-
l Ä k, Um so wunderbarer ist die aus
j, derselben Richtung hervorgehende-
f i l T Erscheinung eines dritten sienesi-
' sehen Meisters: des Duccio di
' Buoninsegna, in welchem das
U , k k Streben der Zeit zur Vollendung
I i, y k h v! gedmh und der an kunstlerischem
1M , Vermogen nur dem Nicola Pisano
l r 1 Q X zu vergleichen 1st. Im Jahr 1311
l X - K X _ beendete er die grosseTafel für
X Q ßw den Hauptaltar des Domes; auf der
Vorder- und der Rückseite mit
Gemälden versehen, sind beide
Siirm" Seiten nachmals von einander" ge-
Aus der Altartafel des Duccio, im Dome von
Siena. trennt und als zwe1 besondere
Tafeln an den Wänden des D0-
mes aufgehängt worden. Die ehemalige Rückseite enthält in einer
grossen Zahl einzelner Darstellungen Scenen aus der Passronsgeschichte-
Christi. Auch hier liegt die byzantinisirende Tradition noch entschieden
zu Grunde; aber alles Hemmende derselben ist überwunden, Alles, was
sie an bedeutungsvollen Motiven darbot,-mit vollster künstlerischer Kraft