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Die Kunst des romanischen Styles.
menden Psalters in der Stadtbibliothek zu Hamburg; eines aus Mainz
stammenden Evangeliariums zu Aschaffenburg; eines Psalters in der
Bibliothek zu Bamberg; 1 eines zweiten Psalters in der königlichen Pri-
vatbibliothek zu Stuttgart. 2 Die letztere Handschrift wurde für den
Landgrafen Hermann von Thüringen (1190-1216), den Erbauer des ho-
hen Hauses der Wartburg (oben, S. 507), an dessen Hofe zugleich der
Minnegesang jener Zeit glänzende Pfleger fand, gefertigt. Neben bedeu-
tenden Darstellungen der bezeichneten künstlerischen Richtung, neben der
Erneuung alter Symbolik und einer noch unenträthselten Darstellung phan-
tastisch poetischen Geprägcs, neben prachtvoll ornamentirten Buchstaben
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Verkündigung Maria.
Aus der Berliner Handschrift des Willeram.
ist zugleich eine Reihe von Bildnisscn fürstlicher Personen, namentlich
die des Landgrafen und seiner zweiten Gemahlin, diese schon mit indivi-
duell charakteristischen Zügen, enthalten.
Die andere Richtung der Miniaturmalerei giebt die Darstellungen zu-
meist in einfacher Umrisszeichnung (in schwarzer und rother Farbe, 'zur
1 Ueber obige Arbeiten s. Waagen, D. KunstbL, 1850, S. 147, und Kunst-
werke und Künstler in Deutschland, I, S. 376 und 103. 2 F. Kugler, Kleine
Schriften, I, S. 69, ff.