Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

Zweite Blüthenepoche 
des alten Reiches. 
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Sodann kommen vornehmlich die bildlichen Darstellungen in Betracht, 
welche die Wände in den Felsgräbern von Benihassan schmücken. Dies 
sind einfache Malereien, indem statt der plastischen Erhebung der Figuren 
aus dem Grunde (wie in den Darstellungen der Gräber von Memphis) die 
Umrisse nur mit dem Pinsel gezeichnet und die von den Umrissen um- 
schlossenen Flächen mit den entsprechenden Farben schlicht colorirt sind. 
Der Inhalt der Darstellungen gehört, wie bei jenen früheren Grotten, den 
Verhältnissen des Privatlebens an; doch sind die Scenen desselben hier 
noch reicher lmd mannigfaltiger, wobei u. A. zu bemerken, dass mehrfach 
(was sonst in der ägyptischen Kunst überaus selten) grosse Darstellungen 
von Fechterspielen vorkommen. Die Körperverhältnisse sind leichter und 
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Von den Wandmalereien zu Beuihassan. 
schlanker geworden, die Belebung ist feiner und sicherer, dabei aber jene 
kräftige Andeutung des Organismus noch beibehalten. Eigenthiimlich 
erscheint der gelegentlich vorkommende Versuch, auch den Schultern, bei 
der Profilstellung des Gesichts und der Beine, eine Art von Profilansieht 
zu geben und dadurch gleichfalls eine grössere Lebendigkeit der Darstel- 
lung zu erreichen; das künstlerische Vermögen hat hiezu indess nicht aus- 
gereicht und so ist, statt einer angemessenen Perspeetive der Form, zu- 
meist nur" eine wunderliche Linienverschiebung erreicht. 
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Aus der Epoche der Herrschaft der Hyksos sind in Aegypten keine 
Denkmäler erhalten; nur im fernen äthiopischen Süden, im heutigen Don- 
gola, finden sich, als dieser Zeit angehörig, einige Reste ägyptischer Kunst.
	        
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