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Du's alte Aegypten.
in ihrer Art von eharakteristischer Eigenthümlichkeit. Die eine Form;
scheint aus dem einfachen viereckigen Pfeiler hervorgegangen, dessen
Ecken abgeschrägt sind. So sind einige dieser Säulen (gleich den erwähn-
ten zu Theben) achteckig, andre und zwar die Mehrzahl sechzehneckig
mit leicht eingezogenen (kanellirten) Seitenfläehen. Die Säule hat dabei
nach oben eine leichte Verjüngung und trägt eine Deckplatte; die Ge-
sammterscheinung gleicht einem Vorbilde der griechisch-dorisehen Säule,
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Grabpöriikus von Benihassan.
in deren rein ästhetischer Ausbildung; sie ist daher auch als die „pr0t0-
dorisehe" bezeichnet worden. Die andre Form ist dem Vorbilde der vege-
tativen Natur nachgebildet, indem vier kolossale Pflanzenstengel mit ge-v
schlossenen Lotoskelchen durch ein Band zusammengebunden werden und
über ihren Kelehen die Deckplatte tragen. Diese letztere Säulenform hat ohne
Zweifel eine speziell symbolische Bedeutung, unter dem die Decke stützen-
den Lotos die aufstrebende Kraft der irdischen Welt versinnbildlichend.
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Unter den Resten bildnerischcr Kunst, welche dieser Epoche ange-
hören, bezeugt zunächst das Fragment einer aus schwarzem Granit ge-
arbeiteten sitzenden Kolossalstatue Sesurteseifs I. ebensosehr die Kühnheit
und Ausdauer in der vollendeten Bewältigung des herben Materials, wie
einen höchst beachtenswerthen Grad charakteristisch künstlerischer Durch-
bildung. Es beiindet sich im Berliner Museum und besteht, ausser dem
entsprechenden Theile des Sessels, nur aus dem rechten Beine vom Knie
abwärts (alles Uebrige der Figur ist überflüssige und verwirrende Restau-
ration), lässt aber in der straff senkrechten Muskulatur eine Formenbehand-
lung von mächtigstcr Energie, in der Bearbeitung des Steines die höchste
Präcision erkennen. Die Kolossalstatue eines Königes der dreizehnten Dy-
nastie, Sevekhotep IIL, im Louvre zu Paris, eine immerhin schätzens-
werthe Arbeit, steht schon wesentlich unter den Vorzügen jenes Fragments.