Vigrte Periode.
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burg, Brilon, Watersloh, Barsinghausen, u. s. w.; in kunstreichen
Versuchen, mit der Anwendung muschelartiger Halbgewölbe über den Sei-
tenschifen an drei Kirchen zu Soest, der Marienkirche: zur Höhe, der
Petrikirche und der Thomaskirclie (bei den letzteren beiden in denjenigen
Theilen, Welche der Umbildung einer älteren Anlage angehören) und an
der kleinen Kirche von Enniger bei Münster; mit Kuppeln über dem
Mittelschiff und Halbkuppeln über den Seitenschiifen an der Pfarrkirche
von Rüthen. Noch andre geben die völlig consequente Ausbildung
des Systems, zumeist in sehr edler und reicher Durchbildung: die Kirchen
zu Methler, Brechten, Castrop, Mengede, Wickede, Huckarde,
sämmtlich in der Umgegend von Dortmund belegen und allerdings von
nicht erheblicher Dimension; die minder regelmässigen von Langen-
horst, Metelen u. a.; die grossartigeren, zum Theil schon einer go-
thisirenden Behandlung zugeneigten Beispiele des Domes von Pader-
born und der Münsterkirche von He rford (ihren Haupttheilen nach);
auch das Schiff der Marienstiftskirche zu Lippstadt.
Verschiedene Monumente im Norden reihen sich an. Zu Bremen
der Umbau des Domes zur Gewölbkirche in reichem spätromanischem
Gefüge (in gothischer Zeit abermals verändert); die Anschariuskirche
(1229-43), die Stephanikirche, die Martinikirche (seit 1230), ebendaselbst,
ursprünglich Anlagen mittleren Hochbaues, sowie der Hallenbau der
Liebfrauenkirche, gleichfalls in Bremen, und die Kirche zu Berne. End-
lich die neuerlich abgerissene Kirche zu M arienhafe, 1 eine gewölbte
Pfeilerbasilika von seltsam schweren barbaristischen Formen, der aber die
charakteristischen Elemente der romanischen Schlussepoche ebenfalls
nicht fehlen.
In der sächsischen Architektur erscheint zunächst noch das schlichte
Basilikensystem, wie dasselbe in den vorangehenden Epochen geübt war,
maassgebend, nur mit denjenigen Elementen einer feiner durchgebildeten
Gliederung, einer belebteren und freieren Ornamentik, welche überall die
romanische Schlussepoche charakterisiren. Als bezeichnendes Beispiel des
Ueberganges zu solcher Richtung ist bereits (oben, S. 426) die 1184 ge-
weihte Kirche von Wechselburg genannt worden. Einige selbständige
Schmuckwerke, welche der baulichen Anlage hinzugefügt wurden, eine
Kanzel in der Form der alten Ambonen, ein merkwürdiger und eigen-
thümlicher Altarbau (der aber, wie er von aller Altarausstattung der ro-
manischen Epoche abweicht, seine gegenwärtige Stellung äusseren Merk-
zeichen zufolge in der That erst in erheblich späterer Zeit erhalten hat
und vielleicht von der ursprünglichen Anlage eines Lettners herrührt) ent-
sprechen deren dekorativem Charakter des Gebäudes, doch in noch wei-
cherer und schwungvollerer Behandlung ihrer Einzeltheile. (Ußber die
an ihnen befindlichen Reliefsculpturen s. unten.) Die Kirche von Thal-
bürgel, eine Pfeilerbasilika gleich der ebengenannten, enthält eine
Durchbildung des Systems von vorzüglich belebter, edler und rhythmisch
1 Die alte Kirche zu Marienhafe in Ostfriesland,
für bild. Kunst und vaterl. Alterthümer in Emden.
hsgb. von der
Gesellschaft