Volltext: Handbuch der Kunstgeschichte (Bd. 1)

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Die Kunst des romanischen Styles. 
berg. 1 Letzterer, ein doppelchöriger Bau, wurde 1237 geweiht; doch 
gehört der hiemit bezeichneten Epoche nur der östliche Hanptbau an, 
während die westlichen Theile erheblich jünger sind und, wie es scheint, 
 in die Spätzeit des Jahrhunderts (um und 
         nach 1274) fallen. Das System des In- 
  neren hat eine schlichte Energie, mit 
charakteristischer Gliederung, doch ohne 
erhebliche dekorative Zuthat. Dagegen 
X zeigt das Aeussere eine schmuckreiche 
i Durchbildung, am Ostchore, an den Sei- 
5 tenportalen desselben, an einem statt- 
 lichen Nordportale in hoher und glanz- 
 i ß voller Schönheit; am westlichen Theile, 
 wo auch die Oeffnungen bereits spitz- 
Ii,  bogig sind, mit phantastischer Dekora- 
[I tion, indem die Thürme zu den Seiten 
XI N  des dortigen Ohores  vielleicht, um 
 F 1  den Prachtanlagen der Frühgothik im 
_  Westen ein Gegenbild zu liefern  von 
 luftig aufsteigenden Säulen-Erkern um- 
 schlossen sind.  Wie weit die Kloster- 
l, kirche des benachbarten Ebrach (1285 
   geweiht, im Innern wohl modernisirt) mit 
 dem in Rede stehenden System überein- 
Dom zu Bamberg Inneres System des stimmt, erhellt aus den Vorlagen nicht zur 
Sßhiffbmlßs- (Alle Försters Denkmälern GenügeDiederNordfrontihres Querschif- 
fes vorgebaute Michaelskapelle hat im In- 
nern die spitzbogig romanische Anordnung in phantastisch überreicher Be- 
handlung. 
Einzelstücke spätromanisch dekorativer Architektur, kleinere Kapellen 
von eigenthümlicher Anlage, von mehr oder weniger schmuckreicher Be- 
handlung reihen sich an: die zierlich ausgestattete westliche Vorhalle der 
Stiftskirche zu Fritzlar; Stücke älteren Baues an den Kirchen von 
Münnerstadt und von Mellrichstadt im Saalgau; die Westfagade der 
Kirche von Vessera; Theile des Domes und der Neumünsterkirche zu 
Würzburg, auch der Kirche zu Frauenaurach; die Schlosskapelle 
zu Krautheim, u. s. w.  Zwei doppelgeschossige Schlosskapellen mit 
der verbindenden Oeifnung im Zwischengewölbe, sind vorzüglich bemer- 
kenswerth: auf der Burg zu Nürnberg und zu Eger, beide ursprüng- 
lich mit der verbindenden Oeifnung im Zwischengewölbe, beide im Unter- 
geschoss von alterthümlich schwerem, im Obergeschoss von leichterem Ver- 
hältniss, die letztere im Obergeschoss spitzbogig. -Eigne, etwas schwere 
Behandlung mit der merkwürdigen Aufnahme arabischer Ornamentformen 
an den Säulenkapitälen hat die Euchariuskapelle von St. Aegydien zu Nürn- 
b erg. Ein überaus glänzend und ebenfalls mit einer Neigung zu arabischen 
Mustern dekorirtes Portal hat eine kleineKapelle zuHeilsbron n.  Schlichte 
 
der Kunst, 
1 Denkmäler 
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