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Die
Kunst des romanischen
Styles.
ebenfalls auf eine reiche Ausstattung eingerichtet ist, in erneuter Um-
bildung der schon im zwölften Jahrhundert reich entwickelten Motive, bei
der llIartins-Kirche mit inächtigem Thurmbau über der mittleren _Vierung-,
in kühner (doch nicht als völlig dauerbar erwiesener) Oonstruction, mit
anlehnenden Erkerthürmchen. In verwandtem System die 1209 ge-
e gründete Kirche St. Quirin zu Neuss,
in deren Schiffbau das spitzbogige
Ti. Formenprincip bereits vorherrscht und
_ die zugleich, zumal in der glanz-
vollen Fagade, eine schon vielfach
i, spielende Anordnung zeigt. Sodann
die Klosterkirche von Efeisterbach
.1 (1210-_33)._ Dies Gebaude war in
sehr sinnreicher Weise auf Ablei-
tung des Gewölbedruckes von der
i, i i i: höheren Mitte, nach den niederen Sei-
jl ten berechnet, durch fächerartig auf-
Ee steigende Halbgewölbe über den Sei-
tenschiifen, durch ein System von
Wandnischen in der tieferen Mauer-
dicke 11.12. w.; (xliochoilst nur die ma-
lerischc uine es ores erhalten.
Wiederum in verwandter Anlage
H "x das in Form eines länglichen Zehn-
j-i eckes gebildete Schilf von St. Gercon
i?! zu Köln, 1227 beendet, wo der Druck
5, litt! llgllgv y des hlittelgewölbes ebenfalls durch
Tfilll fiiiiiviuiifiiif-l-lijljxizllltllli i. ein System tiefer Wandnischen (und
I der starken Pfeiler zwischen den-
i" selben) aufgenommen wird und wo
"x sich den im Uebrigen spätromanisclien
Anmut dezrußäällgfazäeaäfßlgijfjäj;Sh Mam" Theilen. zugleich schon, als seltsame
Anomalie, Oberfenster von einfach
frühgothischer Formation nebst einigen andern Gothicismen einreihen.
Schlichter in der Gesammtanlage, in ihren Grundzügen mehr dem Style des
12. Jahrhunderts entsprechend, vielleicht auch mit Beibehaltung derartig
älterer Theile, ist die Kirche St. Kunibert zu Köln, deren Erneuung in
die Zeit von 1238-48 fällt. Ebenso schlicht, aber schon mit vorherr-
schendem Spitzbogen, war die 1221 gegründete (in neuerer Zeit abge-
rissene) Klosterkirche Sion zu Köln. Vorzügliche Beispiele einer edel
dekorativen Behandlung, sämmtlich in Köln, sind: die sogenannte Tauf-
kapelle der Stiftskirche St. Georg (die westliche Vorhalle derselben bil-
dend); die älteren Theile der Kirche St. Andreas, (nach 1220, mit glän-
zend ausgestatteter Empore auf der Westseite); St. lilaria in Lyskirchen;
der Chor von St. Severin (1237 geweiht); der südliche Querschiüßügel
von St. Pantaleon.
Ein ansehnliches Beispiel des Spätstyles ist ferner die Abteikirche
von Brauweiler unfern von Köln, noch mit Motiven einer strengen,