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Styles.
Die Kunst des romanischen
die drei Prachtthüren, welche Barisanus von Trani für die Kathedrale
zu Trani, das Nordportal des Doms zu Monreale und die Kathedrale
von Ravello (1179) fertigte. An diesen ist nur ein kräftig ausgebilde-
tes Relief zur Anwendung gekommen, indem zum Theil dieselben Hei-
ligengestalten, Vorgänge aus dem Leben Christi und reiche Ornamente
in edel entwickeltem romanischem Style sich an ihnen wiederholen.
Aehnlieh, aber bei Weitem roher die Hauptpforte des Doms zu Mon-
reale, insehriftlich 1186 durch Bonannus von Pisa (vergl. oben S. 464
und 481) ausgeführt. Einfacher als alle diese ist die gegen Ende des
Jahrhunderts entstandene Hauptthür der Kirche von S. Olemente am
Pescara.
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Für die Malerei des 12. Jahrhunderts kommen zunächst einige fran-
zösische Werke in Betracht.
Vornehmlich dieWandgemälde derKirche von St. Savin im Poitou. 1
Sie geben die umfassendste Anschauung derartig kirchlicher Ausstattung: in
der Krypta mit Darstellungen a.us der Legende der hh. Savinus und Cy-
prianus, im Chor und den Chorkapellen mit den Gestalten des Erlösers
und der heiligen Schutzpatrone des Ortes und Landes, am Schiffgewölbe
mit Scenen aus den beiden ersten Büchern der Bibel, in der Thurmhalle
mit apokalyptischen Oompositionen, in der Empore über letzterer mit
(grossentheils zerstörten) Scenen der Passion und der Legende des Klo-
sters. Die Technik ist durchgängig schlicht: rothe Unterzeichnung, ein.-
fache Colorirung und derbe Angabe der Umrisse. Styl und Behandlung
haben einige Unterschiede, auf verschiedene Hände und längere Zeitdauer
deutend; es ist möglich, dass die ältesten Stücke noch aus der Schluss-
epoche des 11. Jahrhunderts herrühren; der überwiegend grössere Theil
gehört jedenfalls dem zwölften an. Im Allgemeinen herrscht eine trockne
typische Strenge von einigermaassen byzantinisirender Richtung vor: in
den Malereien der Krypta, in ziemlich barbaristischer Fassung (vielleicht
auch dadurch veranlasst, dass hier, ohne vorliegende Muster, völlig nach
eigenem Vermögen erfunden werden musste); auch in den, Malereien des
Schiffes ohne sonderlichen Aufwand von Geist, doch im Einzelnen schon
zur feierlichen Würde und wie in der Scene des Sinai, wo Moses die
Gesetztafeln empfängt zu machtvoller Erhabenheit gesteigert; in den
Bildern der Vorhalle, den jüngsten dieser Arbeit, in eigenthümlieh poesie-
voller Auffassung und in einer kräftigen, klaren, schon belebten Ausbil-
dung der Stylmotive. Dann einige andre Reste von Wandmalerei, wie
die verbliebenen Fragmente in St. Jean zu Poitiers und namentlich
eine hlalerei am Gewölbe der Krypta der Kathedrale von Auxerreä aus
1 Märinuße und Seguin, peintures de Pägl. de St. Savin. (Einiges
monumental, XII, p. 193, und im Aböcödaire, Arch. reL, p. 194, H.)
der Kunst, T. 49 (7, 8.) 2 Didron, iconographie ehrötienne, p. 291.
Duo, (Iictioxmnairo rais. de Parchitccture franc., III, p. 242.
im Bulletin
Denkmäler
Viollet-le-