Dritte
Periode.
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Innern, wie es scheint, auf durchgreifende NVeise im Laufe der angege-
benen Bauzeit umgewandelt; der Dom von Cremona, in seinen älte-
ren Theilen der Zeit etwa von 1129-70, in andern Theilen dem 14, und
15. Jahrhundert angehörig; der Dom von Ferrara, vom J. 1135, im
Innern modernisirt, die Obertheile des Aeussern in gothischen Formen,
Andre Beispiele, zum Theil nur in Einzelstücken dieser Zeit ange-
hörig, sind: S. Maria maggiore zu Bergamo; S. Fedele ' und S.Abbon-
die zu 00m0; die Ziegelbauten S. Maria Canale zu Tortona, die Kirche
von Castiglione und die von Oarpi (1184 geweiht); die alterthümlichen,
in Granit ausgeführten Theile des Chores der Kathedrale von Ivrea,
u. s. w.
Sehliesslich einige kuppelgewölbte Centralbauten: das Baptisterium
S. Pietro zu Asti, eine seltsam schwere Anlage, von alterthümlicher Ge-
sammterscheinung und mit eigenen etwas spielend behandelten Details;
Grundriss von S. Pietro zu Asti.
(Nach Osten.)
Kapital von S. Pietro zu
(Nach Osten.)
Asti.
die Kirche S. Tqmmaso bei Bergamo, mit rund umlaufender Empore;
das Baptisterium von Padua, rund über viereckigem Unterbau;
das Baptisterium von Cremona, um 1167, achteekig, das System von
S. Giovanni zu Florenz in nordisch romanischen Formen nachahmend.
Dagegen ist das Baptisterium S. Maria antica zu Gravedona am Oomer-
See ein fast quadratischer, aber flachgedeckter Bau, mit eigenthümlich
reichem Absidensystem und einem an nordische Architektur erinnernden
Glockenthurme. 2
Die toskanische und, die lombardische Bauweise fanden weitere Auf-
nahme, zum Theil in naher gegenseitiger Berührung. Genua zeigt eine
Einwirkung pisanischer Bauschule in den ältesten, einer stattlicheifßäu-
lenbasilika angehörigen Theiien des Domes, in S. Maria. di Oastello, S.
Cosmo, S. Donato, gleichfalls Säulenbasiliken; dagegen einen Gewölbebau
1 Denkmäler der Kunst, Taft 4x (m.
der Central-Commission zu Wien. Jahrgang
2 w.
1860.
Lübke
in
den
Mittheilungen