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Die Kunst des romanischen Styles.
Querbögen nach der oben bezeichneten Anordnung zum Träger dienend;
eine Säulenkrypta, dem Chore (in der ursprünglichen Anlage) eingebaut;
die Fagade, in vorzüglich klarer Entwickelung, mit Halbsäulen-Arkaden,
und Pilastern mit geradem Gebälk ausgestattet. Ueberall ist hier die
lauterste klassische Durchbildung und ein Schmuck von verschiedenfarbi-
gem, an den Ilauptpunkten musivisch gemustertem Täfelwerk von eben
so klarer Schönheit, nur an wenigen Stellen in etwas spielender Behand-A
lung. Das Gebäude verschmilzt den reinen Adel klassischer Kunst mit
den mittelalterlichen Bedingnissen der Anlage in einem Grade, wie diess-
bei keinem zweiten Architekturwerke des Mittelalters der Fall ist. Sei-
ner Zeitstellung nach steht es im Uebergange von der in Rede stehenden
zu der Schlussepoche des Romanismus.
In der Lombardei, wo germanisches Volksthum in umfassendem
Maasse eingedrungen war, erscheint ein charakteristisch nordisches, der
deutsch-romanischen Architektur verwandtes Element; aber in der Wech-
selwirkung mit den alten antikisirenden Traditionen und mit der an-
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(Nach Osten.)
Inneres System des Domes von Modena.
durchschnitt. (Nach Osten.)
Längen-
dauernden Neigung des Südens für diese mannigfaeh umgestaltet, in kla-
reren und in mehr phantastischen Formen, fügt es sich in nicht minder
bezeichnender Weise der Fassung und Haltung des Südens. Die vor-
wiegende Neigung geht auf Gewölbanlagen hinaus. Die Fagade pflegt