Dritte Periode.
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zumeist zwar in wiederum schlichtercr Anlage des inneren Systems, auch
mit mehr oder weniger vereinfachter Ausstattung der Facade, indem z. B.
bei letzterer die oifnen Gallerieen der Obertheile mehrfach ebenfalls zu
Wandarkaden werden. So in Pisa selbst: die Kirchen S. Frediano,
S. Sisto, S. Anna, S. Andrea, S. Pierino, S. Paolo all" Orto; in Lucca;
der Aussenbau von Frediano (incigentliümlich strengerer Olassicität);
S. Giovarmi, S. Mar1a_for1sportani; in Prato: dcrDoni (seiner ursprung-
ächän Anlage nach); in PISiZOJaZ der Dom, S. Andrea, S. Bartolonimeo,
iovanni uorcivitas.
Eine Verzweigung der pisanischen Architektur zeigt sich in den Mo-
numenten der Insel Corsica, die seit dem 11. Jahrhundert Pisa unter-
worfen war; doch ist das System hier sehr vereinfacht, die. Behandlung
zumeist dürftig. Zu den etwas stattlicheren Gebäuden gehoren die ehe-
malige Kathedrale von Nebbio und die Kirche S. Micchele unfern von
Murato.
In Florenz ist das Baptisterium S. Giovanni als ein in der Früh-
zeit des 12. Jahrhunderts begonnener und in der Hauptsache um die Mitte
desselben beendeter Bau zu
bezeichnen, eine grossar-
aägsc-g, tige Kuppclanlage von acht-
eckigem Plane, in entschie-
den antikisirender Weise
und z ach dein M t
' des PJIEEIIGISIIS zu Romuäulfl-
Ä Q5, geführt, noch nicht völlig
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antikeiig Säuleii), läi:
_ Einreihung einiger mittel-
j l i l elterlicher Motive und mit
.1, w lt hochelliptiseher Wölbung.
545-, 1,11 ryitälgifl Hi; 53ml w, Zga Das Aeussere (zum Theil
e- einer Herstellung des 13.
Faqacle von s. Miniato bei Florenz. (Nach Gailliabaud.) Jiflärhllnälgrtf angiähgrig)
mi run ogigen un ori-
zontal gedeckten Pilastergeschossen und farbigem Täfelwerk in rhythmi-
scher Vertheilung. Daneben die Kirche S. Apostoli, eine Basilika
von ebenso entschieden klassischer Behandlung; die Vorhalle von S. J a-
copo in Borgo; die Facade der alten Badia bei Fiesole.
Dann, aus der Spätzeit des Jahrhunderts, nach inschriftliclier Angabe
im Innern um 1207 beendet, die Kirche S. Miniato bei Florenzß eine
Basilika, in welcher je zwei Säulen mit einem aus vier Halbsäulen zu-
sammengesetzten Pfeiler wechseln, die vordere Halbgäule des letzteren
an der Oberwand des Mittelschißes emporlaufend und halbkreisförmigen
1 Denkm. d. Kunst, Taf. 42
Kugler, Handbuch der Kunstgeschichte.
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