Dritte Periode.
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der Normandie durch eine kühne Festigkeit, durch eine Klarheit des Sy-
stems, durch cine maassvolle WVeise der Ausstattung aus, die sie, mehr
oder weniger, zu Meisterwerken der Epoche stempelt. In ihrem System
wie in ihrer Behandlung ist ein charakteristisch nordisches Element. Der
Chorplan behält die strengere Basilikendisposition, mit einfacher Absis,
zuweilen mit seitenschiEartigen Nebenräumen, (von der reicheren Anord-
nung der südfranzösischen Architektur wesentlich verschieden); die Facade
gewinnt durch Thurmbauten über beiden Sei-
. tentheilen, durch die stattliche Anlage des
gg, Hauptportals zwischen ihnen und die angemes-
w sene Austheilung der Fenster über denselben
ein sehr entschiedenes Gepräge; das Innere
hat insgemein kräftige, mit Halbsäulen besetzte
H l. Pfeiler und bildet sich zunächst auf An-
Ijf . eignung des Tonnengewölbes nach südlicherem
i. Muster bedacht zur Aufnahme der kreuz-
gewölbten Decke aus. Im Detail kündigt sich
mancherlei nordische Schnitzmanier an, in ver-
schiedenartig gebrochenem Stabwerk u. dergL,
namentlich in dem Muster eines Zikzaks, wel-
ches die Bögen und besonders die der Portale
umgiebt. Dabei aber herrscht das Gefühl
einer kühlen, besonnenen Strenge vor, welches
dem Phantastischen, das sonst der nordischen
Kunst eigen ist, den Zutritt wehrt, welches
" 1' diesen Monumenten, trotz des abweichenden
" l Systems, auf's Neue einen wahlverwandten
I - I Zug zu römischer Gefühlsweise giebt. Auch
GYXIDSIfSSaÄIIff gtsfeßfmtd fehlt es dabei im_ Einzelnerrnicht an neuer
Aufnahme eigentlich antikisirender Formen.
Im Uebrigen erscheint die Entwickelung als eine allmählig vorschreitende
und schliesslich allerdings Manches von üppigerer Gestaltung, in dessen
Geleit dann auch die Neigung zu mehr phantastischen Bildungen Raum
gewinnt. '
Die Kirche St. Hildebert zu Gournay, aus der Frühzeit des Jahr-
hunderts, erscheint ihrer ursprünglichen Anlage nach als schlichte Pfeiler-
basilika, die Kirche Ste. Croix zu Lö als ein ursprünglich auf eine Ton-
nenwölbung über dem Mittelschiife angelegter Bau. Ihnen reihen sich
drei Kirchen zu Caen, die Fortsetzungen oder Erneuungen von Anlagen,
Welche bereits im 11. Jahrhundert gestiftet waren, als Hauptwerke dieser
baulichen Richtung an. Zunächst der Schiffbau von St. Etienne, 1 mit
Emporen-Arkaden, ursprünglich ohne Zweifel ebenfalls auf eine Tonnen-
Wölbung berechnet, welcher entsprechend die Emporen in der Thßt mit
Halbtonnengewölben bedeckt sind; im Fortschritt des Aufbaues, durch
veränderte und in jüngeren Formen gehaltene Disposition der Gurtträger,
Denkmäler
der Kunst,