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Die
Kunst
romanischen
des
Styles.
In den Monumenten der Provence und der angrenzenden Süd-Di-
stricte bleibt das einfachere System des 11. Jahrhunderts vorherrschend;
zumeist schlichte Pfeilerarkaden mit antikisirenden Pilastern, über denen
unmittelbar das Tonnengewölbe des Mittelschiifes aufsetzt, während das
Halbtoxlnengewölbe der Seitenschiffe sich gegen letzteres zuweilen etwas
senkt und einen geringen Raum für kleine Oberfenster freilässt. Insge-
mein aber_wird dabei im 12. Jahrhundert das Gewölbe in der stärker
aufsteigenden Spitzbogenform gebildet, mehrfach mit untergelegten halb-
kreisbogigen Gurtbändern; auch die Bögen der Schiffarkaden gehen häuüg-
in die Form des Spitzbogens über. (Nur in der südlichen Dauphine pflegt
die Form des halbrunden Tonnengewölbes beibehalten zu werden.) Als
Fag-ade der Kirche von St.
Gabriel.
(Nach Laurent.)
einfachere Beispiele sind zu nennen: in der Provence selbst die Kirchen
von Montmajour, Berre, Venasque, Senanque, Silvacane,
Thorouet; im Dep. Herault die zwischen 1129 und 1148 erbaute (ein-
schiffige) Kathedrale von Maguelone, mit einem fast sicilischen Spitz-
bogenportale vom Jahr 1178, und die Kirchen von Villemagne und
St. Pons.
Mit solcher Anlage sind sodann häufig, ohne ein näheres Verhältniss
zu dem constructionellen Gefüge des Baues, Schmucktheile verbunden,
Portalbauten und Aehnliches, die, in Nachahmung der Römerbauten jener
Gegend, mit entschiedener Hingabe auf das antike System zurückgehen
und dasselbe, in Gebälk und Säulen, Bögen und Pilastern, Gliederung