Dritte Periode.
423
Halbtheil derselben Anordnung gebildet. Das zweite Monument ist die
Stiftskirche zu Fritzlar, nach 1171 erbaut. äie Äeigt, in der Behand-
ung es eussern und des In-
f I v, neänit eintedaufflajlllge Verwandt-
f i 1 sc a mi em 0mv0nWorms'
ß f M aber das System ist wesentlich
v dir; i, verschieden; die Pfeiler, ge-
M I "l a f; gliedert und wechselnd schwä-
m i: e ß cher und stärker, sind bereits
durch Spitzbögen verbunden,
1 wohl das frühste Beispiel der
I" 1 I Art in Deutschland, und auch
3 die Ueberwölbung ist spitzbo-
Kirchehii-Brodnbach. Inneresrwäystem. in FOITÜQII, Welcheä schon
mehr der Schlussperio e des
Romanismus entsprechen. Die ansehnliche Krypta hat das charakteristische
Gepräge der späteren Zeit des 12. Jahrhunderts. (Die westliche Vorhalle
hat abweichende Behandlung; sie ist ein glänzendes Werk der romani-
schen Schlussperiode.)
Eine schlichte Rundkapelle, welche dem 12. Jahrhundert anzugehö-
ren scheint, ist die von Altenfurt bei Nürnberg.
Die sächsische Architektur des 12. Jahrhunderts folgt fast aus-
schliesslich dem reinen Basilikensystem, theils mit Säulen, theils mit Pfei-
lern. Die Anlage von Gewölben über den Hochräumen kommt nur aus-
nahmsweise vor. Aber dieses überlieferte System bereichert sich nicht
selten durch eigenthümliche Gestaltung des Chorraumes, an dessen Seiten
sich zumeist Nebenkapellen oder seitenschiffartige Nebenräume, welche
mit dem Mittelraume wohl durch eigenthümlich geordneten Arkadenschmuck
in Verbindung stehen, anlehnen; die Halle der Westseite gewinnt mehr-
fach eine schmuckreiche Ausstattung, und vorwiegend zeigt sich das Be-
streben, durch mannigfaltige Entwickelung des Details und dekorative
Behandlung desselben, eine erhöhte Durchbildung zu gewinnen.
Einige der schon erwähnten sächsischen Monumente bezeichnen den
Uebergang aus der Richtung des 11. Jahrhunderts in die des 12. U. a.
gehören zu diesen die im J. 1129 geweihte Schlosskirche zu Quedlin-
burg (S. 376) und der nach 1073 ausgeführte Schiffbau der Stiftskirche
zu Gandersheim (S. 375). Den letzteren entspricht, in verwandter Be-
handlung, die Kirche des benachbarten Klus, 1124 geweiht.
Ein charakteristisches Werk der Frühzeit des 12. Jahrhunderts ist
die seit 1105 gebaute Kirche von Paulinzellef eine reine Säulenbasilika
von strenger Formation, mit rhythmisch festem Gesimseinschlusse der
Arkadenbögen des Innern. Eine ansehnliche Pfeilervorhalle auf der West-
Seite, über der eine geräumige Empore angeordnet war, sammt dem aus
1 Denkmäler
der Kunst,