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Die Kunst des romanischen
Styles.
nellen durchbrechen
schon ebenbürtig an
und sich
die Seite
den in der Architektur
zu stellen wagen.
waltenden
Kräften
Architektur.
Die Architektur hatte in den Werken des 11. Jahrhunderts eine
starke Grundlage gewonnen; das 12. Jahrhundert baut darauf fort. Das
Basilikenschema, wie es dort entwickelt war, bleibt; die Pfeiler- oder
Säulenarkaden des Innern haben häufig dieselbe Anordnung. Der Grund-
riss der baulichen Anlage hat theils die schlichteste Disposition, theils,
namentlich in der Chorpartie des kirchlichen Gebäudes, reichere Formen,
wozu aber die Motive ebenfalls schon gegeben waren. Als ein neues
Formenelement tritt der Spitzbogen hinzu. Er hatte in wenigen verein-
zelten Beispielen am Schlusse des 11. Jahrhunderts eine Aufnahme ge-
funden; der jetzt beginnende lebhaftere Verkehr mit orientalischer Na-
tionalität veranlasste seine häufigere Anwendung, die einstweilen jedoch,
sehr wenige Ausnahmen abgerechnet, auf bestimmte Districte der süd-
licheren Lande eingeschränkt bleibt. Das System gewölbter Decken findet,
nach den Landschaften verschieden, eine grössere Verbreitung. Zunächst
ist es besonders, wie schon im 11. Jahrhundert, die einfache Form des
Tonnengewölbes; die Bekanntschaft mit der Spitzbogenform, die Erkennt-
niss ihrer grösseren constructiven Zweckmässigkeit, (indem sie einen ge-
ringeren Seitendruck ausübt als die halbrunde Bogenform) giebt Anlass,
die Tonnenwölbung in derselben Bogenlinie zu bilden; doch geschieht es
ebenfalls nur in einzelnen Distrikten. Daneben kommt die Ueberwölbung
der Langräume durch Kuppeln (wozu in der Marcuskirche von Venedig
das erste bedeutende Beispiel für den Occident gegeben war) mehrfach
in Anwendung. Endlich die complicirte Form des Kreuzgewölbes, welches
aus sich durchschneidenden Tonnengewölben entstanden war, dessen Druck
sich nach unten auf die Ausgangspunkte der einzelnen Gewölbkappen
concentrirt und das man bisher nur über schmalere Räume zu spannen
gewagt hatte. Ueberall bedingt die Gewölbdecke feste und kräftige
Stützen; ihre Gliederung durch Quergurte, welche sich dem T0nnenge-
wölbe unterlegen, welche die Kuppeln tragen und die Felder der Kreuz-
gewölbe sondern, gab zur Anwendung von Gurtträgern Veranlassung, die
in Pilaster- und Halbsäulenform an den stützenden Pfeilern und den
Wänden über ihnen vertreten. Durch ein derartiges System, durch mehr
oder weniger reiche Ausgestaltung der mit demselben gegebenen Grund-
motive, durch die Einreihung von Emporen, Gallerien, sogenannten Tri-
forien, wird eine lebhafte Gliederung der inneren Räumlichkeit gewonnen.
Ihr Princip wirkt zugleich auf die Bildung der Arkaden, der Thür- und
Fensteröffnungen ein, indem die Bogenwölbung derselben ähnlich getheilt
oder abgestuft und in ihren einzelnen Theilen auf ähnliche Weise von
belebt vertretenden Einzelstücken getragen wird. Und auch auf das
Aeussere, in der festen Wandmasse oder den Wandarkaden, welche
schon für deren Theilung beliebt waren, wird dasselbe System geglieder-
ter und gegliedert gestützter Bögen übergetragen.