Zweite Periode.
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von je einer Säule und je einem Pfeiler in den Schiffarkaden und der
Verbindung der Pfeiler durch einen, die Arkaden überspannenden grös-
seren Wandbogen. Zu diesen Monumenten gehört die Kirche von Huys-
burg, unfern von Halberstadt, eins der am Besten erhaltenen Monumente
dieser Epoche, deren Bau in die Zeit zwischen
1083 und 1101 fällt, mit älterer westlicher
" Absis und jüngerem im Jahre 1121 geweihten
ß-x (ad Ostchore; 1 die ursprüngliche Anlage der
[ lll vielfach umgewandelten und beeinträchtigten
v Kirche von Drübeck, und die der Kirche
a '11 von Ilsenburg, welche letztere indess schon
d der Frühzeit des 12. Jahrhunderts angehören
dürfte.
I," Als andre Reste des 11. Jahrhunderts sind
f zu nennen: die alten Theile des im Jahre
g 1042 geweihten Domes von Merseburg: die
7 i" Rundthürme zu den Seiten des Chores und
die Krypta, mit schnitzartig behandelten Pfei-
N lern, die Krypta der Stiftskirche zu Zeitz,
mit derben Würfelknaufsäulen, und der Un-
L tertheil des Westbaues der Liebfrauenkirche
Mumm zu Halberstadt. Ferner die Kapelle der
(äggfhlfgtmfn"ufjes kaiserlichen Pfalz zu Goslar, ein zweige-
schossiger Bau von eigner Anlage (im Charak-
ter der später mehrfach vorkommenden Doppelkapellen), wohl dem Schluss
dieser Epoche angehörig, und die Ueberreste schlichter Rundkapellen auf
Kloster Petersberg bei Halle und auf Schloss Groitzsch bei Pegau.
In den südöstlich deutschen Distrikten erscheinen zunächst wieder
einige schlichte Pfeilerbasiliken. So die später vielfach umgewandelte
Kirche von Stift Obermünster zu Regensburg in ihrem inneren
Kerne, einem im Jahre 1010 geweihten Bau angehörig; der Dom von
Augsburg, 995-1065, dessen Mittelschiff in seiner ursprünglichen An-
lage (durch spätere Ueberwölbung verändert) Arkaden von etwas.leichte-
rem Verhältniss und kräftiger Bogenspannung zeigt; auch der Dom von
Eichstätt, um 1060 vollendet, sofern das älteste, aus dieser Epoche
allein erhaltene Stück desselben, der schwere Schwibbogen zwischen Mit-
telschiff und Westchor, einen Schluss auf die ursprüngliche Anlage ver-
stattet.
Einige Reste zu Regensburg, 2 welche der Zeit um die Mitte des
11. Jahrhunderts angehören, zeigen eine Behandlung von wohlverstande-
11er, sinnig feiner Olassicität. Namentlich einige Stücke der Kirche von
St- Emmeram: das alte Doppelportal der Nordseite, zwischen 1049 und
1064 ausgeführt, zwei Nischen, in deren jeder eine von streng antiker
Vergl. darüber meine Geschichte
1852, S. 164, ff.
1
blatt,
Bank.
Quäst, im D.
Kunst-