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Styles.
Die Kunst des romanischen
zur Stätte seiner Gruft ersehen, die um den Schluss des 10. Jahrhunderts
neugebaut und 1021 geweiht war, und deren abermalige Erneuung nach
einem Brande von 1070 zu einer neuen 'Weihung im Jahre 1129 führte.
Aber jener barbarisirend nordische Geschmack zeigt sich hier in reicher
phantastischer Durchbildung, auch in feinerer Behandlung, währenddie,
Reminiscenz der Antike aufs Neue einen lebhaften Sluielrailm gewinnt
lmd der Verwendung einzelner sehr alterthümlicher Stücke, welche aus
den früheren Anlagen beibehalten sein mochten, einzelne Entwicklungs-
momente gegenübertreten, die den Uebergang in den Romanismus des
12. Jahrhunderts bezeichnen. Der reichste Wechsel der Formeni ist in
der Krypta enthalten, welche sich unter Chor und Querschiff erstreckt;
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Schlosskirche zu Quedlinburg. Säulenkapitäl in der Krypta. (F. K.)
hier sind Säulen von lebhaft antikisirender Erscheinung und eine Fülle
andrer, an denen sich eine phantastische Schnitzkunst mit mannigfaltigen
Formspielen ergeht. Der Oberbau, im Schiff mit je zwei Säulen zwischen
zwei Pfeilern, hat derbere Formen, ist aber durch rohe Verbauung viel-
fach entstellt. (Der Oberbau des Chors ist gothische Erneuung des
14. Jahrhunderts.)
Als einfache Pfeilerbasiliken sind die schlichten Reste des Domes
zu Walb eck, die man einem Bau von 1011 zuschreibt, und die Ulrichs-
kirche von Sangerhausen zu nennen, letztere vom Jahre 1083, mit
Details, welche der eben bezeichneten Geschmacksrichtung folgen, mit
Kreuzgewölben über den Seitenschiifen und jüngerer Ueberwölbung des
Mittelsehiifes.
Einige Basiliken aus der Schlussepoche des 11. Jahrhunderts haben,
im Gegensatz gegen jene Richtung, das Gepräge maassvoller Strenge.
Die künstlerische Sorge erscheint, wie der Behandlung des Details, so
vorzugsweise einer inniger gebundenen Totalwirkung zugewandt und
nimmt, um diese zu erreichen, jenes schöne Motiv auf, welches bereits
in der Abteikirche von Echter-nach festgestellt war: das eines Wechsels