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Styles.
Die Kunst des romanischen
getragen werden. Die Kapitale der letzteren haben spielende Umbildungen
antiker Form, darüber als Auflager ein Stück Gebälkaufsatzes. Bischof
Meinwerk hatte die Kapelle durch „griechische" Werkleute aufführen
lassen; die Erscheinung ihres Inneren, nochabstechend gegen das stren-
gere Gefüge der im 11. Jahrhundert vorherrschenden Richtungen, deutet
auf ein künstlerisches Verhalten, welches dem des 10. Jahrhunderts noch
unmittelbar nahe stand.
Sonst macht sich in den westphälischen Monumenten dieser Epoche
eine vorwiegend schlichte Strenge geltend. Der Dom zu Bremen
enthält in seinem Kerne
schwere Pfeilerarkaden,
l die, wie esscheint, von
einem im Jahre 1043
be onnenen Bau herrüh-
m? Die Kirche von
ixlxiwlpbux: Kemnadean der Weser,
fhhu_!_gf;;: 1046 geweiht, ist gleich-
1 l WXLTLW-Vitffgä falls eine einfache Pfei-
nS-l-iillgätl: lerbasilika. Ebenso der
41;, 57-7; PEE i; Dom zu Soest, seiner ur-
f 1 ü: h? sprünglichen Anlage nach.
f; f 2 er, 6m r Solcher Anla e ent-
Ä f spricht seine massgenhafte
3 Ivrpfirliiidxllf: ä" ilitwl Thurmvorlage auf der
Kg; _ Westseite, oberwärts mit
, L-"k "U" E5211 f"! kleinen Arkadenfenstern,
davon sich an zwei an-
Dom von Minden. Obertheil des Thurmbaues. (Nach Lübke.) dem Monumenten dieBei-
spiele erhalten haben; am
Dome von Paderborn (1058-68) und am Dome von Minden (1062
bis 1072).
Ausserdem ein Paar Krypten aus der späteren Zeit des Jahrhunderts:
die des Klosters Abdinghof zu Paderborn (vermuthlich von einem
1078 geweihten Gebäude) und die der Stiftskirche zu Vreden, die sich
wiederum durch dekorative Eigenthümlichkeiten auszeichnet.
Die Monumente von Sachsen bekunden eine lebhaftePilege jenes
Basilikensystems, welches durch einen Wechsel von Pfeilern und Säulen
in den Schiifarkaden auf eine rhythmische Gliederung der inneren Räum-
lichkeit ausgeht. Einfache Säulen- und einfache Pfeilerbasiliken finden
sich hier nur in einigen wenigen Beispielen. Die Behandlung ist ver-
schiedenartig; die Mehrzahl der Beispiele rührt aus der späteren Zeit des
Jahrhunderts her.
Ein grossartiger Basilikenbau gehört indess, seiner ursprünglichen
Anlage nach, bereits dem Anfange des Jahrhunderts an. Dies ist die
Kirche St. Michael zu Hildesheim, die durch Bischof Bernward (993