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des romanischen
Die Kunst
Styles.
bei einer Kritik der Baugeschichte der Dome von Mainz und Speyer in
Betracht kommen), in vorzüglich entscheidender Weise. In dem, was noch
aufrecht steht, besonders dem Bau des Querschiffes, dessen Inneres sich
durch hohe und schlichte Wandnisehen
' gliedert, spricht sich jene herbe, an
t ßrrw" lil-"i-w das Römerthum gemahnende Grösse
i vornehmlich aus. Am Obertheil seines
. i. , Aeusseren erscheinen Rundbogenfriese
' 1' und Lissenen in einfach entwickelter
. Formation. Aehnlich die grossarti-
l, 35g i gen Trümmer der Klosterkirche von
5114i; Hersfeld in Hessen, die nach einem
31T "I: Brande von 1037 gebaut und deren
E .1: i Krypta 1040 geweiht wurde. So gilt
7, ä auch das Schiff der Burkhardskirche
lyji 311i? 1,44, zu Würzburg, mit einem Wechsel
von Pfeilern und Säulen, als Bau der-
Kirche zu Limburg a. II. Untere Hälfte selben EPoche
der NordwaudxdesQuirganääiäpnenseite. Einiges rührt aus der Schlusszeit
mm Geier l d des 11. Jahrhunderts her, und bie--
tet charakteristische Belege für die reiche dekorative Entfaltung, welche
sich in dieser Zeit einleitete, welche hier aber, neben dem Hervorbrechen
einzelner phantastischer Elemente, zugleich eine abermals erneute Durch-
bildung der Detailformen klassischen Gehaltes bekundet. Dahin gehören
umfassende Ausführungen an den östlichen Theilen des Domes zu S peyer,
die seit 1068 zur Sicherung gegen den Rheinandrang nöthig wurden;
namentlich die Chorabsis, die mit schlanken Wandsäulen und Bögen aus-
gestattet und mit einer kleinen Arkadengallerie einem neuen, in der
folgenden Epoche des Romanismus gern angewandten Schmucktheile
bekrönt ist. Ebenso die Afrakapelle an der Nordseite des Doms, im
Aeusseren mit WVandarkaden von fast antik römischem Gepräge, um den
Schluss des Jahrhunderts gebaut. Dahin gehört der Ostbau des Domes
von Mainz (zwischen den alten Rundthürmen), mit ähnlich behandelter
Ohorabsis und mit stattlichen Säulenportalen zu den Seiten der letzteren,
von denen besonders das südliche denselben lebhaft antikisirenden Cha-
rakter hat. Dahin das Schiff der Justinuskirche zu Höchst, in der
Anlage einer Säulenbasilika, deren Kapitale eine mehr conventionelle
Nachbildung der römisch-korinthischen Form, verbunden mit einem byzan-
tinisirenden Auflager, haben, vielleicht auch die (gegenwärtig als Vieh-
stall dienende) Kirche des Klosters Rothkirchen bei Kirchheimbolanden
in der Pfalz, gleichfalls eine Säulenbasilika mit korinthisirenden Kapitälen.
i
Zwei rheinländische Monumente dieser Epoche zeigen in ihrer Anlage-
eine Nachahmung des karolingischen Miinsterbaues von Aachen. Das.
eine ist die Kirche von Ottmarsheiml im oberen Elsass, um die Mitte
1 Burckhardt, die Kirche zu Ottmarsheim,
sehaft für vaterl. Alterthümer, 1844.
in
Gesell-
der
den Mittheilungen